Im Konzertsaal darf gelacht werden
Die Reihe „Weißenhorn Klassik“ wagt auch beim Thema Humor einen Blick über alle Tellerränder hinaus. Dazu trägt ein ungewöhnliches Instrument bei.
Humor und klassische Musik, das scheint, zumindest heute, oft nicht zusammenzupassen. Ernst und getragen wird vieles im Konzertbetrieb serviert, teure Tickets und Konzertsäle erzeugen eine Atmosphäre der stillen Ehrfurcht. Das muss nicht so sein, im Gegenteil. Mit dem Thema „Humor“ wagt sich die Reihe „Weissenhorn Klassik“ einmal mehr an und über die Tellerränder des Business hinaus, lässt selten und nie Gehörtes erklingen und wagt es, das Lachen oder doch zumindest das Schmunzeln des Publikums zum Kern des aktuellen Programms zu machen.
Dass es dabei nicht um Schenkelklopfer und grelle Effekte geht, sondern um feine Zwischentöne und geistreiche Grenzübertretungen, machte der gelungene Auftakt zur diesjährigen Saison im Fuggerschloss deutlich: „Caro mio Druck und Schluck“, den Titel entlieh man sich einem Werk Mozarts, der bekanntermaßen kein Kind von Traurigkeit war. Diesem Komponisten wurde auch großer Raum im Abend eingeräumt, nicht zuletzt aufgrund seiner ebenso frechen wie gewitzten „Kanons“, die sich ohne falsche Scham über die Prüderie, über feine Lebensart und über Zeitgenossen lustig machten. Der Kammerchor der Uni Ulm servierte diese Miniaturen mit kongenialer Heiterkeit, und sichtlich waren die Sänger bemüht, hier und da das Lächeln gegen eine gewisse Konzert-Ernsthaftigkeit zu tauschen. Vergebens, wie man sagen muss, die Zeilen etwa des in Nonsenslatein verfassten „Difficile Lectu mihi Mars“ ergeben im Kanon gesungen eine deftige Ferkelei. Ganz zu schweigen von der Mozartschen Ungehörigkeit „Leck mich im Arsch“. Wem das zu direkt war, dem blieb immerhin der gewohnte Mozartsche Wohlklang.
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