
110 neue Wohnungen


Erster Abschnitt des umstrittenen Bauvorhabens an der Marchtalerstraße am unteren Michelsberg beginnt nächstes Jahr. 60 Prozent der Wohnungen verkauft
Ulm In dieser Woche startet der offizielle Wohnungsverkauf für die geplante Anlage „Wohnen am Michelsberg“. Auf dem früheren Gelände der Schwabengarage an der Marchtaler Straße, unweit von Hochschule, Kinderklinik und Pauluskirche, entstehen in den nächsten vier Jahren 110 Wohnungen im Wert von insgesamt 33,8 Millionen Euro. Derzeit werden die alten Gebäude auf dem Gelände abgerissen. Nächstes Jahr wird dann mit dem ersten von drei Bauabschnitten begonnen. Das Gesamtprojekt, das bei Anwohnern wegen seiner Dimensionen hoch umstritten ist, soll bis Mitte oder Ende 2016 abgeschlossen sein.
„Wir haben bereits in der Vorvertriebsphase des ersten Bauabschnitts 60 Prozent der Wohnungen verkauft, und 20 Prozent der gesamten Wohnanlage sind schon reserviert“, so Martin Tentschert, Geschäftsführer des gleichnamigen Immobilienbüros in Ulm. Umgesetzt wird das Vorhaben von der RI Immobilien, einer Projektgesellschaft der Immobilienwerkstatt Ulm und der Rohmberg Bau in Bregenz (Österreich). Der Entwurf stammt von dem Ulmer Architekturbüro Mühlich Fink & Partner.
Neun Gebäude, bis zu fünf Stockwerke hoch
Vorgesehen sind insgesamt neun Gebäude mit zwei bis fünf Geschossen. Ursprünglich sollten es sogar bis zu sieben Stockwerke werden, doch im Laufe der Bürgerbeteiligung wurden die Pläne etwas abgespeckt. Die Wohnungen werden 52 bis 182 Quadratmeter groß und sollen laut RI Immobilien für Singles, Ehepaare, Familien, Junge und Alte gleichermaßen etwas bieten. Die Anlage am unteren Michelsberg in der Nähe der Bahngleise umfasst eine Wohnnutzfläche von etwa 10000 Quadratmeter und wird im Energiestandard KfW 70, mit Aufzügen und eigenen Fahrradboxen gebaut.
Der Preis liegt laut Holger Beck von der Immobilienwerkstatt zwischen 2600 und 3500 Euro pro Quadratmeter. Der erste Bauabschnitt umfasst 38 Wohnungen und soll im Juni 2014 fertig sein.
Das Gelände an der Marchtalerstraße liegt seit dem Umzug der Schwabengarage 2008 nach Neu-Ulm brach. Zwischenzeitlich wollte der Discounter Aldi dort eine neue Filiale bauen, was die Stadtverwaltung allerdings verhinderte. Stattdessen wurden Pläne für eine Wohnbebauung vorangetrieben, was bei vielen Anwohnern auf Widerstand stieß: Zu hoch, zu dicht und zu massiv, lauteten die Einwände gegen die geplanten Gebäude. Die beteiligten Firmen versprechen jedoch ein Wohnkonzept mit hoher städtebaulicher Qualität.
„Trotz eines klaren Ordnungsprinzips im Ganzen entstehen unterschiedliche Raumqualitäten, Ein-, Aus- und Durchblicke, Höfe, halböffentlich und privat, Aufenthaltsorte mit eigener Identität“, so Architekt Peter Fink. Wie Holger Beck von der Immobilienwerkstatt sagte, kommen die zahlreichen Interessenten vor allem aus Ulm und der näheren Umgebung, teilweise fragten aber auch Investoren von weiter weg an.
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