In der Festung der Angst
Zwei betagte Zeitzeugen kehren zurück an den Ort ihrer Gefangenschaft
Ulm Zu ihrem Besuch in Ulm hat Gabriela Turant ihr Fotoalbum mitgebracht. Ein kleines Büchlein voller vergilbter schwarz-weiß Aufnahmen. Betrachtet die fast 90-Jährige die alten Fotografien, hat sie die Bilder im Kopf, als wäre es erst gestern gewesen. Sie erinnert sich an Gewalt, Hass, aber auch an die Liebe zu ihrer Zwillingsschwester. Und an die Zwangsarbeit in Ulm 1944. Im Mai 2013 kehrt sie aufrecht an den Ort ihrer Gefangenschaft zurück: Gemeinsam mit Waclawa Galazka betritt sie das Gelände der Ulmer Wilhelmsburg. Dort wurden die beiden Polinnen in ihrer Jugend als Telefunken-Zwangsarbeiterinnen festgehalten.
Silvester Lechner, der ehemalige Leiter des Dokumentationszentrums in Ulm, erzählt über einen der dunkelsten Punkte Ulmer Geschichte. „In den Jahren 1942 und 1943 verlegte das deutsche Unternehmen Telefunken seine Produktionsstelle in die Wilhelmsburg.“ Im Herbst 1944 seien dann rund 2000 Polen nach Deutschland verschleppt worden, die von da an für das Funk- und Nachrichten-Unternehmen arbeiten mussten. Bei ihnen habe es sich vor allem um junge Mädchen gehandelt. Auch die damals 17-jährige Gabriela Turant, ihre Zwillingsschwester und die 14-jährige Waclawa Galazka waren unter den Verschleppten.
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