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Foto: Michael Kroha
Foto: Michael Kroha

Das Impfzentrum in Neu-Ulm ist besser als Kritiker finden, meint Landrat Thorsten Freudenberger (CSU).

Landkreis Neu-Ulm
24.02.2021

Ist das Corona-Impfzentrum in Neu-Ulm wirklich so schlecht?

Von Ronald Hinzpeter

Plus Zuletzt gab es Kritik am Neu-Ulmer Impfzentrum, das in Containern auf dem Nuvisan-Gelände untergebracht ist. Das will der Landrat so nicht stehenlassen.

Die Debatte um das Neu-Ulmer Impfzentrum reißt nicht ab. Jetzt hat die Grünen-Politikerin Gabriele Salzmann die Kritik an den "Blechcontainern" aufgegriffen und im Kreistag zur Sprache gebracht. Ihrer Meinung nach sollten die Spritzen künftig in einer geschlossenen Halle gesetzt werden, wie dies in Weißenhorn und auch Ulm der Fall ist. Landrat Thorsten Freudenberger (CSU) will die Kritik so nicht stehenlassen und macht im Gegenzug Versprechungen.

"Das Impfzentrum in Neu-Ulm ist eine Unverschämtheit"

Scharfe Kritik hatte zuletzt ein Mann gegenüber unserer Redaktion geäußert, der mit seiner 95 Jahre alten Mutter zum Impfen gekommen war. Er empfand das Zentrum im Neu-Ulmer Süden als Unverschämtheit. Es gebe nicht einmal einen beheizten Wartebereich. Er sei mit seiner Mutter schon reichlich durchgefroren gewesen, als sie drankam.

Die Grünen-Kreisrätin griff den Unmut auf und fragte nicht nur, ob das Zentrum verlegt werden könne, sondern auch, ob es überhaupt genügend Personal gebe und ob Bürger aus dem Norden des Landkreises sich gegebenenfalls woanders impfen lassen können. In Weißenhorn wird das Vakzin in einem ehemaligen Supermarkt verabreicht.

Landrat Freudenberger verteidigt die "Containerlösung" des Impfzentrums

Landrat Freudenberger verteidigte die "Containerlösung" auf dem Gelände der Nuvisan-Forschungsklinik. Das provisorische Zentrum sehe vielleicht von außen nicht einladend aus, "aber wenn man reingeht, ändert sich das." Das Landratsamt habe auch positive Rückmeldungen zu diesem Standort bekommen.

In Leserbriefen an die Neu-Ulmer Zeitung äußerten sich Bürgerinnen und Bürger ebenfalls in den vergangenen Tagen positiv über das Neu-Ulmer Zentrum. Freudenberger kündigte an, dort werde der Eingangsbereich vergrößert und der "Impfdurchsatz" erhöht.

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In Neu-Ulm werde es also weitere Verbesserungen geben. Aber er wehrte sich gegen grundsätzliche Kritik und versicherte: "Wir nehmen das ernst." Dass Menschen Schwierigkeiten hatten, sich für einen Termin anzumelden, habe an einem bayernweiten Softwareproblem gelegen. Freudenberger sprach sich dafür aus, auch Impfbusse einzusetzen, die er als "niederschwelliges Angebot" sieht.

Bald macht das dritte Impfzentrum in Illertissen auf

Neben Weißenhorn und Neu-Ulm nimmt demnächst ein drittes Impfzentrum die Arbeit auf, im Erdgeschoss der Illertalklinik in Illertissen. Gegenüber unserer Redaktion sagte der Direktor der Kreisspitalstiftung Weißenhorn, Marc Engelhard, ursprünglich sei das bereits für die erste Märzwoche geplant gewesen, nun werde es voraussichtlich in der zweiten losgehen.

Allerdings können sich Impfwillige nicht aussuchen, wo sie die Spritze empfangen wollen, die Zentren haben klare Zuständigkeiten, betonte der Landrat: Neu-Ulm für den Norden des Landkreises, Weißenhorn für die Mitte und Illertissen für den Süden. Die Zuordnung erfolge streng über die Postleitzahlen. Alles in allem sei der Landkreis Neu-Ulm mit drei Zentren deutlich besser ausgestattet als viele andere.

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