Urteil nach fünf Monaten: Mammutprozess um Überfall auf Illerberger Ehepaar
Plus Nach fünf Monaten fällte das Landgericht Memmingen ein Urteil im Uhrenhändler-Prozess. Der Fall hatte alles, was ein gutes Drehbuch braucht.
Dieser Fall hatte alles, was ein gutes Drehbuch braucht: Überfall, Verrat, Rache, einen Gefängnisausbruch, Folter und letztlich einen Prozess, der sich schier endlos in die Länge zog.
Im Uhrenhändler-Prozess packt ein Mitwisser aus
Im Januar dieses Jahres – es war der 16. Verhandlungstag – fiel endlich ein Urteil. Zur Vorgeschichte: Vor etwa sechs Jahren wurde ein Mann, der über das Internet teure Markenuhren verkauft, in seinem Haus in Illerberg überfallen. Die Täter sollen nachts in das Gebäude eingedrungen sein, den Händler und dessen Frau mit einer Waffe bedroht, sie mit Klebeband gefesselt und wertvolle Uhren, Mobiltelefone und Bargeld in Höhe von knapp 700.000 Euro erbeutet haben. Ausgepackt hatte schließlich ein angeblicher Mitwisser, der von dem Angeklagten angeblich um rund 30.000 Euro betrogen wurde. So gerieten fünf Männer in Verdacht. Im September 2019 begann der Prozess gegen sie. Vier der Beschuldigten wurden Mitte Oktober freigesprochen, weil die Anklage ihnen keine Beteiligung an der Tat nachweisen konnte. Der angebliche Mitwisser hatte vor Gericht die Aussage verweigert – wohl aus Angst, sich damit selbst zu belasten.
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