Jede Zeit hat ihren Jesus
Das Edwin-Scharff-Museum zeigt unter dem Titel „Gottesbilder – Menschenbilder“ Grafik der Moderne. Zu sehen sind einige herausragende Werke.
Dieser Jesus geht nicht erhobenen Hauptes den Weg zum Kreuz. Er kniet erschöpft auf dem Boden, aufgestützt auf seinen Händen, erschöpft und gezeichnet blickt er wie ins Leere. Ernst Barlachs Holzschnitt „Christus in Gethsemane“ gehört zu den eindringlichsten Arbeiten in der Ausstellung „Gottesbilder – Menschenbilder“, die heute, Freitag, im Neu-Ulmer Edwin-Scharff-Museum eröffnet wird. Gezeigt wird Grafik der Moderne, die sich mit biblischen, überwiegend neutestamentlichen Themen beschäftigt. Zu entdecken gibt es herausragende Arbeiten bedeutender Künstler vor allem der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts, die vor allem eines zeigen: Nicht jedes Jesus-Bild ist auch ein religiöses Bild.
Das gilt auch für den Gethsemane-Christus. Denn der ängstliche Jesus trägt die Züge Barlachs. Die Identifikation des Künstlers mit dem Schmerzensmann ist ein Motiv, das in der mit Leihgaben der „Stiftung Christliche Kunst Wittenberg“ bestrittenen Ausstellung häufiger anzutreffen ist. So auch in der „Verurteilung Christi“ aus einem Zyklus des belgischen Kunstaußenseiters James Ensor, das den Untertitel „Jesus vor den Kritikern“ trägt: Der Dornengekrönte ist der missverstandene Künstler, die „Kritiker“ sind die Kunstkritiker.
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