Kampfzone des Kapitalismus
Die Bühnenadaption des Films „Zeit der Kannibalen“ spielt in der zynischen Welt der Unternehmensberater
Wo die berühmte historische Altstadt ist? Frank Öllers muss bei der Frage der neuen Kollegin ein bisschen schmunzeln. Ob sie da unten die Messe und die Shopping Mall sieht? Dort sei sie gewesen, die Altstadt. Der globalisierte Kapitalismus nimmt eben keine Rücksicht auf Nostalgie und Tradition. Was nicht der Effizienz dient, hat keinen Platz. „Zeit der Kannibalen“, das nun im Podium des Theaters Ulm Premiere gefeiert hat, folgt den Menschen, die jene zynische Botschaft hinaus in die Welt tragen: den international agierenden Unternehmensberatern. Und zeigt doch gleichzeitig, dass die Ideologie des Turbokapitalismus sich auch gegen die richtet, die sie verbreiten. Ein künstlerisch überzeugender und unterhaltsamer Abend.
Das von Schauspieldirektor Jasper Brandis inszenierte Stück beruht auf dem gleichnamigen Film, 2014 auf der Berlinale uraufgeführt. Regisseur Johannes Naber hat das (2015 mit dem Deutschen Filmpreis ausgezeichnete) Drehbuch von Stefan Weigl selbst für die Bühne adaptiert, was wohl kein allzu großer Aufwand war: „Zeit der Kannibalen“ spielt komplett in den standardisierten Hotels globaler Ketten, war also schon auf der Leinwand ein Kammerspiel, geprägt von komplexen Charakteren und scharfen Dialogen.
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