Keine Nazi-Codes in Kennzeichen
Landratsamt nimmt zu Streit Stellung
Der Geschäftsführer einer Spedition aus dem Alb-Donau-Kreis wollte das Kennzeichen für seinen neuen Laster: UL-HH 88. In Hamburg fährt unweigerlich jedes Auto mit HH rum, da dies das Kürzel der Hansestadt Hamburg ist. Das Problem andernorts ist aber: In Neonazikreisen gilt HH als Abkürzung für „Heil Hitler“ und die 8 steht für den achten („H“) Buchstaben des Alphabets. 88 ist somit ein Code für „Heil Hitler“.Nachdem in einem Zeitungsartikel über den Vorwurf des Spediteurs berichtet wurde, dass ein Großauftrag über mehrere 10000 Euro geplatzt sei, weil die Kfz-Zulassungsstelle erst das Okay gegeben, später aber die Ausgabe des Nummernschilds verweigert habe, gab das Ulmer Landratsamt nun eine Pressemitteilung heraus.
Das Kennzeichen UL-HH 88 werde von der gemeinsamen Kfz-Zulassungsstelle der Stadt Ulm und des Alb-Donau-Kreises nicht ausgegeben. Diese Kombination sei seit Anfang Februar 2019 von der Zulassungsstelle gesperrt. Neben Buchstabenkombinationen, die an die nationalsozialistische Gewaltherrschaft erinnern (KZ, SA, SS, HJ, NS), könnten die Zulassungsstellen in eigenem Ermessen weitere Kennzeichenkombinationen sperren, die gegen die guten Sitten verstoßen können. Rechtsgrundlage hierfür sei eine entsprechende Regelung der bundesweit geltenden Fahrzeug-Zulassungsverordnung (FZV).
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