
Kik im Kreuzfeuer der Kritik


Landkreis/Ulm Ob in der Ulmer Filiale in der Blaubeurer Straße oder im Neu-Ulmer Laden im Mutschler-Center: Wer Mitarbeiter des Textil-Billiganbieters Kik nach ihren Arbeitsbedingungen fragt, trifft auf eine Mauer des Schweigens. "Ich darf dazu gar nichts sagen." Aber klar ist dennoch: die ARD-Sendung "Kik-Story", die am Mittwoch in der ARD fast vier Millionen Bundesbürger verfolgten, war Tagesgespräch in den sieben Filialen der Region.
Von "menschenunwürdigen" Beschäftigungsverhältnissen war darin die Rede. Von Mitarbeitern, die den geschäftlichen Müll aus der Filiale privat entsorgen mussten. Oder eine andere Angestellte erzählte von monatelang ungeheizten Verkaufsräumen, in denen sie von der Putzkraft bis hin zur Verkäuferin alle Jobs erledigte - für 4,50 Euro pro Stunde. Der Tenor: Wenn man den Mund aufmacht, wird man kleingemacht. Für Hubert Thiermeyer von der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi waren die Vorwürfe freilich nicht neu. Das Problem sei: Die Abhängigkeit der zwei bis fünf Mitarbeiter pro Filiale von ihrem Job werde gnadenlos ausgenutzt. Nach seinen Informationen gibt es kein bekennendes Gewerkschaftsmitglied als Mitarbeiter. Geschweige denn Betriebsräte. Deswegen gebe es meist nur Informationen von Ex-Mitarbeitern über das undurchsichtige Unternehmen. Der Billiganbieter arbeite nach seinen Informationen in den 2800 Filialen immer nach derselben Methode. Deswegen gibt es für Thiermayer keinen Anlass zu glauben, dass die Situation in den Filialen in Ulm, Neu-Ulm, Elchingen, Pfaffenhofen, Weißenhorn oder Vöhringen grundsätzlich eine andere sei als an publik gewordenen Problemstandorten.
Eine schriftliche Anfrage bezüglich eines Bezirksleiters beantwortete Kik gestern nicht. Stattdessen kam per E-Mail eine uniforme Reaktion. "In der starken Wachstumsphase haben wir uns ganz auf unser Kerngeschäft konzentriert und sicher Fehler gemacht. Dies bedauern wir außerordentlich", heißt es darin.
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