Kommentar: Warum das Festhalten am Weihnachtsmarkt in Ulm richtig ist

Plus Nach Bayern auch in Baden-Württemberg? Eine Absage aller Weihnachtsmärkte im "Ländle" liegt in der Luft. Warum die Ulmer Stadtspitze mutig, aber richtig handelt, und es OB Czisch dennoch droht, der Dumme zu sein.

„Wir befinden uns im Jahre 2021 nach Christus. Ganz Ulm/Neu-Ulm ist von dem Coronavirus besetzt … Ganz Ulm/Neu-Ulm? Nein! Ein von unbeugsamen Bürgern bevölkerter Weihnachtsmarkt hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten. Und das Leben ist nicht leicht für die pandemischen Viren, die als Besatzung in den abgesagten Weihnachtsmärkten in Illertissen, Neu-Ulm, Weißenhorn und Senden lauern …“ So ungefähr – frei nach Asterix und Obelix – muss dem Rest der Region die Lage des Ulmer Weihnachtsmarkts vorkommen, der – Stand Freitagabend – tatsächlich am kommenden Montag eröffnen soll. Während in Ulm 110 Stände Tausende von Besuchern empfangen werden, sind ein paar Hundert Meter entfernt Weihnachtsmärkte nach einem Machtwort von Cäsar alias Markus Söder am Freitag verboten worden. Sind die Ulmer also verantwortungslos?

Nein. Vor dem Hintergrund voller Intensivstationen ist Vorsicht geboten. Doch es geht auch um die Einlösung eines Versprechens, das im vergangenen Jahr von vielen Seiten an die Menschen gegeben wurde, die sich dem Diktat des gefährlichen Virus beugen: Wer sich impft, wer damit und per Eigenverantwortung mithilft, die Gefahr einzudämmen, der bekommt sein altes Leben zurück. Andere Länder in Europa führen uns vor Augen, was es ausmacht, ob 70 oder 85 Prozent der Bevölkerung geimpft sind. Deswegen: Wer geimpft oder genesen ist, soll die Freiluftveranstaltung besuchen dürfen.

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