Auf Traumwegen
Fenster aus Berlin in der Kradhalle
Vor den Zugaben gab es Erdbeeren für alle. Auf der Fahrt nach Ulm sei die Band an einem Erdbeerfeld vorbeigekommen, sagt Sängerin JJ Weihl. Es könnte auch musikalisch gemeint sein: Durch den Kammerpop des deutsch-amerikanisch-französischen Quartetts Fenster geistern die psychedelisch-verträumten „Strawberry Fields“ der Beatles. Doch die Musik der Band ist im Jetzt zuhause – wie die rund 50 Besucher ihres Konzerts in der Kradhalle bezeugen können.
Für Fenster, rein äußerlich geradezu eine idealtypische Berliner Hipster-Band, ist es dort bereits das zweite Konzert: Das erste vor gut einem Jahr sei das schönste ihrer damaligen Tour gewesen, sagt der kurzbehoste Co-Sänger Jonathan Jarzyna. Das hat sich im kleinen Kreis der Fans von ungewöhnlichem Pop in Ulm herumgesprochen: Ein paar mehr sind schon gekommen, um Fenster zu lauschen, die mit ihrem im Frühjahr erschienen zweiten Album „The Pink Caves“ einen Schritt nach vorn gemacht haben: Die Popmomente darauf sind so glitzernd wie die Bühnenschminke von JJ Weihl, die Einflüsse noch facettenreicher. Die Beach-Boys-Choräle, die Shoegaze-Gitarren, die plinkernden Synthiemelodien, die an Fernsehmusik der Sixties erinnern. Live verschmelzen sie zu einem schimmernden Pop-Amalgam, das manchmal an den Kunstpop der New Yorker Grizzly Bear erinnert, aber doch eigen bleibt. Vor allem, weil die träumerischen Songs von Fenster verschlungene Wege gehen, sich in Auflösung zu befinden scheinen – aber immer wieder zurückfinden zur Form. Ein betörendes Konzert. (mgo)
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