Kleines Cello, großer Klang
Das Württembergische Kammerorchester eröffnet seine Saison mit Solist Sergey Malov und einem äußerst ungewöhnlichen Instrument
Manchem Konzertgast mögen die Fragezeichen im Gesicht gestanden haben, denn im Konzert für Violoncello von Carl Philipp Emanuel Bach stand Solist Sergey Malov nicht etwa mit einem üblichen Cello vor dem Publikum, sondern einem „Violoncello da spalla“ – ein kleines Cello, das sich der Spieler an einem Gurt um den Hals hängt. Ein gewöhnungsbedürftiger Anblick, aber die fünf Saiten dieses seltenen Instruments erzeugen einen besonders weichen, warmen Klang, der zwischen Cello und Bratsche angesiedelt ist. Malov ließ sich eines dieser Instrumente – von denen nur wenige ihre Hochzeit im Barock überstanden – nachbauen.
Malov und das „Violoncello da spalla“: im Bach’schen Konzert ein unschlagbares Team. Sanft hebt sich der Klang dieses Instruments über das Streichorchester, Malov gab den Ecksätzen mit ihren schnellen Rhythmen eine überaus warm klingende Fassung. Leicht konnte man sich vorstellen, dass der Komponist sein um 1750 entstandenes Werk eigens für dieses im 18. Jahrhundert nicht so unübliche Instrument schrieb. Es entstand in Bachs Phase als Cembalist am Berliner Hofe Friedrichs II, der mit den als „exzentrisch“ geltenden Werken des Bach-Sohnes wenig anfangen konnte. Malov machte im Kornhaussaal hörbar, wie originell und farbig der Komponist Themen entwickelte und diese durch Instrumentation und Temposetzung zwischen den Sätzen miteinander verband.
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