Lust auf die Ewigkeit
Der Chor Klangreich verbindet in St. Johann Baptist beeindruckend Klassiker mit zeitgenössischen Werken
Angst vor zeitgenössischer Musik musste man beim „Klangreich“-Chorkonzert in der rappelvollen Kirche St. Johann Baptist nicht haben: Hinreißend schöne Melodien unter dem thematischen Mantel „Ewig“ von Zeitgenossen wie dem 1978 geborenen Norweger Ola Gieijlo oder dem Letten Erik Esenvalds fügten sich nahtlos und geschmeidig zu den „Klassikern“ im Programm: Monteverdi und Vivaldi. Letzteres war der Clou des ganzen Abends, schlau ans äußerste Ende des Programms gestellt: eine dreisätzige Chorversion des Violinkonzerts „Winter“, von Frank Krawcyk mit lateinischen Messtexten unterlegt. Der Chor war sicht- und hörbar mit Begeisterung bei der Sache – und brachte, von den Musikern des Jommelli-Streichquartetts sowie Solisten der Staatsorchester Stuttgarts und Münchens, Mitgliedern des Philharmonischen Orchesters Ulm und Conrad Schütze (Cembalo/Klavier) sowie E-Gitarrist Oliver Pfänder fabelhaft begleitet, ein stimmungsvolles, über weite Strecken begeisterndes Konzert zu einem strahlenden Abschluss.
Bestimmten eingangs noch die eher introvertierten Klangwelten Claudio Monteverdis und Tomas Thompkins das Konzert, so kam mit „Luminous Night Of The Soul“ erstmals Komponist Gieijlo zu Gehör: keine fremdartige Klangwelt, sondern geschmeidige, sanfte Harmonien, die unüberhörbar an den sängerfreundlichen, polyfonen Klangtraditionen nordischer Komponisten geschult sind. Dazu passte Gustav Mahlers „Ich bin der Welt abhandengekommen“ (aus den „Rückert-Liedern“) ausgezeichnet – den zurückhaltenden Tonfall mit den sanglich so schwer zu fassenden langen Klangbögen meisterte der Chor hervorragend.
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