Kunst, die in Ruhe rosten darf: Roswitha Geyers Werke in der "Kunstzone"
Plus Roswitha Geyers Kunst spielt mit Rost, Zerfall und feinen Details aus Emaille. In der Galerie "Kunstzone" in Pfuhl sind ihre Werke zu sehen.
Ein kreativer Gedanke lässt sich nicht erzwingen und manchmal ist es der Zufall, der den Künstler zur Kunst bringt. Es ist dreißig Jahre her, da machte Roswitha Geyer Urlaub auf Elba. Sie wollte im Meer baden und entdeckte dabei eine gestrandete Tonne am Wasser. Achtlos entsorgt und verlassen lag das Fass am Strand. Geyer wollte es wegschleppen, der Anblick ärgerte sie. Doch die Tonne war zu schwer und voll von Sand, von Salz und Wasser zernagt und verrostet. Die Tonne blieb am Strand von Elba. Doch sie brachte Roswitha Geyer auf eine Idee. „Erinnerung an die rostige Tonne am Meer/Elba“ heißt ein Kunstwerk, das heute in einer Ausstellung in einer Neu-Ulmer Galerie hängt: der kreisrunde Boden einer Tonne, rostig-braun und schnurgerade in der Mitte zerbrochen. Zwischen den Hälften funkelt es geheimnisvoll blau. Ein Stück Emaille blitzt zwischen verwittertem Blech hervor. Geyer wurde 1936 in Berlin geboren. Heute lebt sie in Senden und schafft seit 30 Jahren Kunst mit Rost. Ihre neusten Werke sind jetzt in der „Kunstzone“ in Pfuhl zu sehen.
Roswitha Geyer schafft Kunst aus Eisen und Rost
Geyer findet überall Inspiration – und ihr Material vor allem auf Schrottplätzen. Was sie an Rost fasziniert? „Messing wird schwarz, Kupfer kriegt einen Grünstich“, sagt sie. Aber nur Eisen und Stahl, wenn sie auf Wasser und Sauerstoff treffen, entwickeln diese besondere chemische Reaktion und einen künstlerischen Reiz. „Regenwasser ist das Beste“, sagt Geyer. Salzwasser oder sogar ein bisschen Salzsäure nutzt sie auch ab und an. Aber das greift das Material sehr stark an. Lieber lässt sie also Regenwasser über ihre Fundstücke laufen und legt die Werke zum Reifen in ihren Garten. „Dann lässt man den Rost arbeiten“, sagt sie. Immer wieder bearbeitet Geyer diese Stücke: Sie formt das Material, setzt Akzente mit kleinen Nägeln oder mit Perlen von Emaille. „Oder Kronkorken, daraus lassen sich zum Beispiel die tollsten Dinge formen.“
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