Wirtschaft holt sich Hilfe aus dem Ausland
Unternehmen müssen mittlerweile Fachkräfte aus anderen Ländern anheuern. Eine gewisse Entspannung deutet sich allerdings bei der Ausbildung von Flüchtlingen an
Irgendwie erinnert das ein wenig an die 50er und 60er Jahre, an die Zeit des Wirtschaftswunders: Da waren die Arbeitskräfte knapp, deshalb wurden Arbeiter aus dem Ausland geholt. Jetzt ist es wieder so weit. Kreishandwerksmeister Michael Stoll kennt Unternehmen, die werben gezielt Fachkräfte im Ausland an. Wer einen guten Kumpel oder einen Verwandten in Osteuropa hat, der das Anforderungsprofil der Firma erfüllt, kann sich sogar eine Prämie verdienen, wenn er die entsprechende Person hierher zum Schaffen holt. Stoll nennt keine Namen, berichtet aber von einem Unternehmen, das ein Haus kauft, damit die neuen Mitarbeiter aus dem Ausland ein Dach über dem Kopf bekommen. Der Fachkräftemangel im Handwerk ist groß – und Nachwuchs lässt sich nur schwer bekommen, das hat auch etwas mit der bayerischen Asylpolitik zu tun.
Mitte September beginnt das neue Ausbildungsjahr und schon jetzt zeichnet sich ab, dass etliche Handwerksbetrieb bei der Lehrlingssuche leer ausgehen werden. In der Industrie sieht es ein wenig besser aus, da gibt sich IHK-Regionalgeschäftsführer Oliver Stipar zuversichtlich, „dass wir das Niveau aus dem Vorjahr halten können.“ Das sei schon mal ein Erfolg, denn bekanntlich drängen junge Menschen auf die Gymnasien, weil sie sich von einer akademischen Laufbahn bessere Zukunftschancen erhoffen. Die großen bekannten Industrie- und Handelsunternehmen im Landkreis Neu-Ulm und in Ulm wie etwa Wieland, Peri, Iveco oder der Drogerieriese Müller üben einen gewissen Sog aus, weil sie besonders „sichtbar“ sind, wie Handwerksmeister Stoll sagt: „Sie tun sich leichter bei der Nachwuchswerbung.“ Da haben kleinere Betriebe nicht selten das Nachsehen. „Der Wettbewerb mit der Industrie wird schwieriger.“
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