Lebenszeichen im Netz: Das Theater Ulm streamt Konzerte im Lockdown
Die Sopranistin Maryna Zubko macht den Auftakt, vor leeren Rängen: Das Theater Ulm meldet sich aus dem Corona-Lockdown und streamt jetzt digitale Formate.
Es ist schön, die warme Stimme von Maryna Zubko zu hören - und gleichzeitig ist es ein Bild der Sängerin im Abendkleid und der Musiker vor dem leeren Haus ein Bild, an das man sich nicht gewöhnen mag. Digitale Konzerte sind weitaus besser als gar keine Konzerte, und die Idee des Theaters Ulm, in jeder Woche ein Online-Lebenszeichen zu geben, ist gut und wichtig. Dennoch bleibt dabei auch die schmerzliche Erkenntnis, wie sehr die Kultur in der Pandemie fehlt. Zum Start dieses neuen Online-Programms gab es ein Konzert des aus Mitgliedern der Ulmer Philharmoniker bestehenden Philharmonischen Kammerorchesters - eine Uraufführung von eigenen Werken des Ersten Kapellmeisters Michael Weiger, dirigiert von ihm selbst und entstanden in einer Zeit, ehe er nach Ulm kam. Stargast der Aufnahme der ersten Woche ist die aus der Ukraine stammende Sopranistin Maryna Zubko. Die Musiker spielen auf der Bühne, mit Abstand und mit dem Rücken zu den leeren Rängen des Großen Hauses.
Die Ulmer Philharmoniker geben jetzt Konzerte im Netz
Eine geistliche Arie zum Auftakt: Hingebungsvoll interpretiert Maryna Zubko Michael Weigers "Ave Maria", komponiert im Jahr 1998. Durch das Werk zieht sich der Klang der Solo-Oboe, gespielt von Satoshi Hidaka. Weiger scheint viel Gefühl und ein Faible für die Oboe zu haben, denn auch in den anderen vier uraufgeführten Werken des Kapellmeisters kommt der Oboe eine zentrale Rolle zu - so in den beiden Romanzen für Oboe und Streichorchester, die zwischen den Werken mit Sopranstimme erklingen. Wunderschön auch: die in französischer Sprache gesungene geistliche Arie "Chanson des Cantiques" nach dem biblischen Hohelied Salomons. Eine Überraschung zum Schluss ist Weigers "Vocalise d´amour". Trotz des französischen Titels - hier wird nur auf Vokale gesungen. Die Liebe, will das Stück letztlich sagen, findet ihre eigene Sprache und ist nicht auf die Worte einer der vielen Sprachen dieser Welt angewiesen. Maryna Zubko beweist, dass sie auch in dieser eigenständigen Kunstform zuhause ist.
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