Leiche am Münsterplatz: "Körperwelten"-Exponate machen Station in Ulm
Gunther von Hagens’ Körperwelten lockten bereits Millionen Besucher an. Jetzt sind 200 Exponate aus echten Leichen im Ulmer Blautalcenter zu sehen.
Ausnahmsweise ist Berühren erlaubt: Die Leiche auf dem Münsterplatz fühlt sich fast samtig an. Samtig wie Silikon. Kein Wunder: Gunther von Hagens erfand vor Jahrzehnten die Plastination von Lebewesen, bei der Kunststoff durch ein Vakuum bis in die letzte Zelle dringt. Ab Freitag, 1. Februar, sind 200 Exponate – darunter 20 Ganzkörperexponate sowie Teilplastinate, transparente Körperscheiben und einzelne Organe - im Ulmer Blautalcenter zu bewundern. Fast 45 Millionen Menschen haben seit 1996 die oftmals heftig umstrittenen Ausstellungen besucht.
Und damit die Ulmer Ausstellung diese Zahl weiter erhöht, wurde ein plastinierter Hochspringer am Dienstag vor das Münster gekarrt. Nur eine halbe Stunde steht die Leiche vor dem höchsten Kirchturm der Welt. „Ich find’s toll. Ich habe die Ausstellung schon in München gesehen“, sagt ein Ulmer im Vorbeigehen, bevor er ein Selfie mit dem Toten macht. Dass die plastinierten Körper jetzt sogar in Einkaufszentren zu bewundern sind, ist für Simon Klaas, vom Veranstalter Livemacher, kein Widerspruch: „Wir gehen dahin, wo die Leute sind.“ Und das könne auch ein Einkaufszentrum sein. Die Ausstellung richte sich an Laien und nicht an ein Fachpublikum. „Wir hatten schon Besucher, die sagten nach dem Besuch: Das mit dem Rauchen lass’ ich ab sofort lieber.“ Denn eindrucksvoll bildhaft zeige die Ausstellung Organfunktionen und die Auswirkungen von Suchtgewohnheiten an echten Organen.
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