Liebeserklärung an einen Unangepassten
Erich-Mühsam-Abend im Ulmer Einsteinhaus
Er war Anarchist, Lebemann, Frauenliebling, begnadeter Dichter und Polemiker – Erich Mühsam, den die Nazis nach einjähriger KZ-Folter 1934 im KZ Oranienburg umbrachten. Die Laufbahn dieses unvergessenen, oft aber falsch eingeschätzten Poeten begann im verbeulten Anzug auf Berliner Bühnen mit Schüttelreimen und endete mit aufrüttelnden Appellen gegen die Nazis und den heraufdämmernden Zweiten Weltkrieg. Die Berliner Band „Der singende Tresen“ ist seit Jahren mit Markus Liske und Manja Präkels unterwegs, um das Andenken an diesen Autoren lebendig zu halten. Im Rahmen seiner Reihe „Klassiker im Winter“ luden sich der Literatursalon Donau und die Buchhandlung Aegis diese Gruppe ein, die Volkshochschule Ulm gab ihren Club Orange als Veranstaltungsort dazu.
Zwei Stunden allerbester Unterhaltung waren da garantiert: Die Gruppe vertont Mühsam-Texte und Gedichte mit Eleganz und Tempo, Manja Präkels als Sängerin bringt die perfekte Mischung aus Zurückhaltung, Emotion und Sentiment mit. Furios singt sie „Das Lied eines Schutzmanns“ und das grandiose Friedenslied, das in seiner Radikalität auch fast 100 Jahre nach seiner Entstehung aufrüttelt. Mit Benjamin Hiesinger (Bass), Thorsten Müller (Klarinetten), Florian Segelke (Gitarre) und Johannes Metzger (Drums) gab es einen furiosen Liederabend, den Liske als Moderator und Vortragender geistreich anführte. Einmal darf er auch Präkels in der Sängerrolle ablösen und das „Vegetarierlied“ mit ordentlich Dampf und Witz singen – ein Hit.
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