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Foto: Alexander Kaya
Foto: Alexander Kaya

Wird 61 und hat gut lachen: Ernst Prost hat mit Liqui Moly das erfolgreichste Jahr der Firmengeschichte hingelegt. 

Ulm
13.02.2018

Liqui Moly zahlt jedem Mitarbeiter 11.000 Euro

Von Oliver Helmstädter

Zu seinem 61. Geburtstag beschenkt Chef Ernst Prost jeden einzelnen Mitarbeiter. Und auch seine Stiftungen profitieren vom Rekordgewinn des Ulmer Unternehmens.

Bei Liqui Moly in Ulm ist vieles anders. Chef Ernst Prost nennt seine Angestellten grundsätzlich Mitunternehmer und auch die Pressemitteilungen können mitunter etwas blumig ausfallen. Die Mitteilung vom Dienstag fing so an: „Morgen ist Valentinstag, der Tag der Liebe und der Nächstenliebe. Nebenbei auch mein Geburtstag – der 61.“ Ein schöner Tag also für Prost, der im späteren Verlauf handfeste Zahlen verkündet: Der Umsatz des Ulmer Schmierstoffspezialisten betrug im vergangenen Jahr 532 Millionen Euro, was ein Wachstum von neun Prozent bedeutet und nebenbei ein Rekord ist.

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Liqui Moly zahlt mehr als Daimler

Der Gewinn vor Steuern beträgt 52 Millionen Euro. Ebenfalls ein Wachstum von neun Prozent zum Vorjahr. „Und weil nicht nur ich, sondern die ganze Mannschaft, meine 835 Kolleginnen und Kollegen, hart gearbeitet, gut gewirtschaftet und deshalb einen herausragenden Mannschaftserfolg produziert haben, kommt jetzt die Zeit, um – salopp formuliert – die „fette Beute“ zu verteilen“, schreibt Prost weiter. Jeder seiner Mitunternehmer erhält wie auch schon im vergangenen Jahr eine sogenannte Siegesprämie, eine Sonderzahlung von 11.000 Euro brutto. Zum Vergleich: Daimler zahlte jüngst mit 5700 Euro die höchste Prämie der Firmengeschichte.

Und auch sonst ist Prost in Geberlaune: Aus dem Erlös, den er durch den Verkauf der Firma Liqui Moly an die Würth-Gruppe erzielen konnte, spendete er privat drei Millionen Euro an die Ernst-Prost-Stiftung und eine Million Euro an die Ernst Prost Foundation for Africa. Wie berichtet, verkaufte Prost im Dezember Liqui Moly an die Firma Würth. „Ich muss das jetzt regeln, wenn wir noch kräftig und gesund sind. Es ist besser, das mit 60 zu tun, als mit 70“, sagte der Unternehmer damals. Für Prost selbst änderte sich nicht viel, denn er führt weiterhin die Geschicke des Unternehmens als Geschäftsführer. Nur Gesellschafter ist er nicht mehr.

Das Ulmer Unternehmen erzielt Rekordgewinn

Für das erstmalige Knacken der 500-Millionen-Umsatz-Marke gibt es mehrere Gründe. Zum einen steigt der Umsatz im Heimatmarkt Deutschland und Österreich trotz der bereits sehr starken Marktstellung stärker als geplant. Und zum anderen wächst das Exportgeschäft auf breiter Front. Zwei Länder stechen dabei besonders hervor: Russland und China.

Russland ist traditionell der wichtigste Export-Markt von Liqui Moly. In den vergangenen Jahren schwächelte der Absatz dort freilich. Krim-Krise, Ukraine-Krise, Wirtschaftskrise und Rubelkrise hinterließen in den Zahlen ihre Spuren. Nun habe sich das Russland-Geschäft nicht nur erholt, sondern schon den bisherigen Rekordwert vor den Krisen übertroffen.

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Das zweite Umsatzschwergewicht ist China, wo Liqui Moly seinen Umsatz in den ersten elf Monaten um mehr als 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum steigern konnte.

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