Lisa Eckhart in Ulm: Die Sünde ist ihr eine Freude
Politisch korrekt? Nicht mit Lisa Eckhart. Die österreichische Kabarettistin zieht im übervollen Stadthaus Ulm über alles und jeden her – besonders gerne über Religionen und Moralisten.
Mit der Sünde kennt sich Lisa Eckhart aus: Die in der Steiermark geborene österreichische Kabarettistin schrieb ihre Germanistik-Masterarbeit über die Figur des Teufels in der deutschsprachigen Literatur. Ohne Hölle gäbe es weder Laster noch Lust, weder Verführung noch die kleinen Sünden. Ein grüner Smoothie ist kein Absinth und die Laster über dem Eingang der Hölle sind keine Lkw: Eckhart nimmt ihr Publikum in ihrem Programm „Die Vorteile des Lasters“ auf einen geistreichen Trip durch die sieben Todsünden mit – im Body samt schwarzen Strümpfen, mit extrem langen Fingernägeln und High Heels. Das Publikum geht im übervollen Stadthaus zweieinhalb Stunden lang voll mit und beklatscht begeistert den schwarzen Humor der früheren Poetry-Slammerin, der fern jeder erzieherischen Besserwisserei ist.
Optisch wirkt Eckhart fast zerbrechlich. Wie alt sie ist? 26 oder 27? So genau weiß man es nicht. Ihre Stimme, kräftig, mit nie unterdrücktem Dialekt und mit einem Unterton zwischen erotisch und robust-vulgär, steht im Gegensatz zur extravaganten Kunstfigur, als die sie sich inszeniert. Ihre Gedankenassoziationen denkt sie rasant zu Ende – wenn dieses Ende auch an ganz anderer Stelle sein kann als vielleicht erwartet. Die Frau, die von sich selbst sagt, sie sei keine Künstlerin, sondern Kunst, sie ist das personifizierte Gegenteil der politischen Korrektheit, niemals belehrend, aber der Gesellschaft den Spiegel auf intelligente Weise vorhaltend, mit satirischen Analysen und Sätzen, gnadenlos pointiert, eloquent und tabufrei.
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