
Lochgeschichten mit Shakespeare

Ulm Es mutet ein wenig an wie ein Renaissance-Spektakel, ein derbes Spiel, mit dem fahrende Schauspieler auf Marktplätzen dem Publikum unbequeme Wahrheiten zu sagen versuchten, verpackt in Derb-Lustiges, denn das Volk wollte wohl auch damals lieber unterhalten denn zum Denken gebracht werden: Thomas Dentlers Hommage an seinen Vater Theo, den Theatermenschen, der bereits 1994 starb und in diesem Jahr seinen 80. Geburtstag gefeiert hätte, zog in der Forums-Freilichtbühne der Ulmer Zentralbibliothek an einem endlich wieder warmen Sommerabend viele Schaulustige an.
Thomas Dentler kombiniert bisher unveröffentlichte Texte seines Vaters, nachdenklich-herbe Kurzerzählungen und Anekdoten, mit den kurzen und recht derben "Lochgeschichten" des Günzburger Autors Manfred Deger. Daraus resultiert jene Mischung, die an die Renaissance erinnert - als würden die gesäßtiefen "Lochgeschichten für den Arsch mit Ohren" die philosophischen Wahrheiten wie jene vom Krieg, der die Industrie, die Politik, die Totengräberinnung und damit ein ganzes Volk beschäftigt und damit als nützlich gesehen wird, mengenverdaulicher machen. Dentlers bisher unveröffentlichte Texte ähneln Brechts Geschichten vom Herrn Keuner in ihrer Gültigkeit, mit der sich jedoch keiner wirklich identifizieren mag.
Balkon-Szene im Spektakel
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