Lockdown: Proteste einer lauten Minderheit
Plus Die große Mehrheit der Deutschen billigt die Anti-Corona-Maßnahmen. Doch manche regen sich darüber auf und setzen lieber auf den „gesunden Menschenverstand“. Was soll das sein?
Martinsumzüge sind etwas Schönes und Stimmungsvolles. Scharen von Kindern ziehen mit selbst gebastelten Laternen durch die Straßen. Im Zeitalter der Glühbirnchen fließen mittlerweile auch weniger Tränen. Das passierte früher ständig, weil mal wieder ein Laternchen durch die Kerze in Flammen aufging. Diesmal waren viele Kinder sicherlich aus einem anderen Grund traurig: Wegen Corona wurde ihr Umzug abgesagt. In Weißenhorn hingegen marschierten am Mittwoch viele Menschen durch die Dunkelheit, darunter Eltern mit Kindern samt Laternen und Lampions. Sie taten das nicht zu Ehren des heiligen Martin von Tours, sondern um gegen die Anti-Corona-Maßnahmen zu protestieren. Ist das nun besonders clever, wenn unter dem Deckmäntelchen einer Demonstration doch noch ein Martinsumzug auf die Beine gestellt wurde? Nein, hier haben Protestierer eine religiöse Tradition gekapert, um Aufmerksamkeit zu erzeugen und durch das Hintertürchen Versammlungsrecht doch noch zu ihrem Laternenumzug zu kommen. Das missfiel zu Recht vielen, die sich in die Umzugsabsage gefügt hatten.
Eine lautstarke Minderheit protestiert gegen Anti-Corona-Maßnahmen
Es ist eine lautstarke Minderheit, die gegen die Anti-Corona-Maßnahmen protestiert. Das zeigen erneut jüngste Umfragen. Knapp drei Viertel der Deutschen halten die Lockdown-Maßnahmen für angemessen, einem Teil davon gehen sie sogar nicht weit genug. Doch sie lassen sich in der Öffentlichkeit kaum vernehmen, wohingegen die Kritiker umso kräftiger ihre Stimme erheben – zu sehen etwa an einer seitenhohen bezahlten Anzeige in der Neu-Ulmer und der Illertisser Zeitung. In dem sogenannten „offenen Unternehmerbrief“, den sie unter anderem an die Bundeskanzlerin richten, wenden sich die 30 Unterzeichner gegen die geltenden Einschränkungen, obwohl sie das Corona-Virus als „ernst zu nehmendes Problem“ erkannt haben.
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