Mit dem E-Bike von Höhle zu Höhle
Der Alb-Donau-Kreis will das Welterbe besser vermarkten. Dafür wird mehr als eine Million Euro ausgegeben. Doch bis alle Maßnahmen abgeschlossen sind, dürfte einige Zeit vergehen
Angebote für „sanften Tourismus“ möchte der Alb-Donau-Kreis zusammen mit den betroffenen Städten und Gemeinden rund um die sechs Höhlen und umliegenden Landschaften mit ihrer Eiszeitkunst im Ach- und Lonetal, die im Sommer in die Unesco-Welterbeliste aufgenommen wurden, entwickeln. Der Kreistag beschloss eine Konzeption, die in den kommenden Jahren umgesetzt werden soll.
Schon jetzt informieren Plakate, Kurzfilme, Posts bei Facebook und Twitter, klassische Flyer, eine Website und die Wanderausstellung über das Welterbe. Diese Marketingkampagne ergänzen Gästeführer, die weitergebildet werden sollen. Zwei der 20 Eiszeitpfade, die im Zuge der Wanderkonzeption zu nennen sind, führen direkt zu den Höhlen. Auch auf Radwegen erreichen Touristen die Eiszeithöhlen. Für mehr als eine Million Euro sind mehrere Maßnahmen in Planung: An zwei Höhlen im Lonetal gibt es nach Angaben der Stadtverwaltung Niederstotzingen bislang nicht mehr als ein Infoschild. Bis die geplanten Themenpfade stehen, werden eineinhalb bis zwei Jahre ins Land ziehen. Weiter ist an Informationssysteme und ein Informationszentrum in Schelklingen bei der Hohle Fels Höhle gedacht, dessen genaue Konzeption derzeit überarbeitet wird. Dort sollen die Grabungsarbeiten gezeigt werden. Das Zentrum dürfte kaum vor 2020 fertig sein. Der Alb-Donau-Kreis will eine E-Bike-Strecke ausweisen, die die beiden Täler verbinden soll: „Es soll auch die Möglichkeit bestehen, E-Bikes in einem Tal auszuleihen und im anderen Tal abzugeben“, warf Wolfgang Koller vom Landratsamt einen Blick voraus. Um die Aufbauarbeit und die Aktivitäten der Arbeitsgemeinschaft Weltkultursprung zu koordinieren, soll eine Geschäftsstelle mit Sitz im Landratsamt aufgebaut werden. Koordination zwischen den Akteuren, Vernetzung der Aktivitäten und Vermarktung werden hier angesiedelt. Dass ein Welterbe-Titel zusätzliche Besucher anlockt, zeigt das Beispiel Weissenhofsiedlung in Stuttgart. Gleich im ersten Jahr nach der Ernennung von zwei Häusern des Stararchitekten Le Corbusier zum Welterbe ist die Besucherzahl dort um ein Drittel gestiegen. Ob die Übernachtungszahlen im Alb-Donau-Kreis, die 2016 erstmals die Marke von einer halben Million knackten, diesem Trend folgen, ist ungewiss. Im Hochsommer seien die Zahlen um elf Prozent gegenüber 2016 gestiegen, hieß es in der Sitzung.
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