Mit dem „Ostwind“ in die Kälte
Theater-Gastspiel im Ulmer Roxy
Mit dem Kino-Renner teilt dieses Theaterstück nur den Namen: Emre Akals „Ostwind“, auf die Bühne gebracht von Schauspielern des Theaterkollektivs „transit@stuttgart“, erzählt intensiv zwischen Bauzäunen von Leben in Deutschland am Rande der Gesellschaft. Im Fokus – innerhalb des Zaun-Quadrats – ließen Berivan Kaya und Andrim Emini im Roxy mit viel Energie recherchierte Splitter aus der Existenz von Menschen lebendig werden, die sich außerhalb der gedanklichen Absperrungen in diesem Land durchschlagen.
Die „Polin“ in der Altenpflege, die aus Bulgarien importierte illegale Prostituierte, der Stricher, der gar nicht schwul ist, die Putzfrau mit Jurastudium – sie alle wehte der Ostwind aus den neuen EU-Mitgliedsstaaten nach Deutschland. Das Deutschland-Bild, das Zeitschriften und Gerüchte weckten, ließ träumen. Und träumen ist schön, aufwachen hässlich, resümiert Amara, die als Hure Monika pro Tag zehn Männer „bedient“. Mit Ekel, mit den Gedanken in einer Traumwelt, aber mit dem für Miete und Essen zu verdienenden Geld im Hintergrund. Vom gefährlichen Klang des Geldes erzählt „Ostwind“ am intensivsten, von zerstörten Hoffnungen, von verlorenen Existenzen. Von der Sehnsucht, sich selbst umzutauschen wie ein T-Shirt, das nicht gefällt. Von der zähen Fähigkeit, gegen alle Umstände zu überleben und neu zu beginnen.
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