
Ulm: Fußfesseln für Freigänger

Ulm nimmt an einem landesweiten Modellprojekt teil: Freigänger aus dem Gefängnis sollen künftig Fußfesseln erhalten. Von Michael Ruddigkeit
Über die elektronische Fußfessel als möglicher Ersatz für die Sicherungsverwahrung gefährlicher Straftäter wird derzeit heiß diskutiert. Einen ganz anderen Ansatz verfolgt der Modellversuch, der demnächst in Baden-Württemberg startet. Statt Mörder oder Triebtäter sollen vergleichsweise "kleine Fische" zu Hause mit einer speziellen Manschette per Minisender überwacht werden - Männer, die eine Geldstrafe nicht bezahlt haben und deswegen im Gefängnis gelandet sind, Freigänger sowie Gefangene, die auf die Zeit nach der Haft vorbereitet werden sollen. An dem Test beteiligt ist auch das Ulmer Gefängnis.
"Wir bekommen vier Fußfesseln, wobei drei immer im Einsatz sind und eine als Reserve zur Verfügung steht", erläuterte Ulrich Schiefelbein, der Leiter der Justizvollzugsanstalt Ulm. Los geht's im Oktober. Für den Versuch infrage kommen zunächst die derzeit 45 Freigänger in der Anstalt am Frauengraben. Sie gehen bislang tagsüber arbeiten und müssen abends wieder zurück in den Knast. Drei von ihnen können ab Herbst auch nachts daheimbleiben. Sie bekommen eine elektronische, nicht abnehmbare Fußfessel angelegt, die über einen Empfänger in ihrer Wohnung den Aufenthaltsort meldet. Zu Beginn des Arrests wird ein Plan mit festen Zeiten für Arbeit, Freizeit und Aufenthalt in der Wohnung festgelegt. Verstößt ein Gefangener gegen die Auflagen, wird er verwarnt oder muss schlimmstenfalls wieder ins Gefängnis zurück. Die Überwachung der mit Peilsendern ausgestatteten Straftäter übernimmt eine Privatfirma - das sehen nicht nur Datenschützer kritisch.
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