Mühsamer Kampf gegen Vorurteile
Wie islamfeindlich ist die Gesellschaft? Bei einer Diskussion im Stadthaus berichten türkischstämmige Ulmer über ihre Erfahrungen
Erinnerungsarbeit ist die ursprüngliche Aufgabe der Stiftung Erinnerung Ulm. Ganz der Gegenwartsaufgabe des Engagements für Menschenwürde widmete sich dagegen der zwölfte Stiftungsjahrestag im Stadthaus: Im Festvortrag wie in der anschließenden Diskussion ging es darum, dass die Islamfeindlichkeit in Deutschland zunehmend aus dem rechten Spektrum heraus in der bürgerlichen Mitte ankommt. Referentin Naima Cakir dozierte über das Thema ihrer Dissertation aus dem Sommer 2014, die Anatomie der Islamfeindlichkeit. Zwei türkischstämmige Ulmer, die seit Jahrzehnten in der Stadt leben und arbeiten, berichteten – moderiert vom ehemaligen DZOK-Leiter Silvester Lechner – über ihre Erfahrungen.
Die Wahrnehmung von „Bürgern“ und von „türkischen Mit-Bürgern“ ist trotz akademischer Bildung und etablierter Profession in vielen Köpfen unterschiedlich. Dass er schon in der Schule das Doppelte und Dreifache leisten musste, um Anerkennung zu bekommen, berichtete der 1963 geborene Ulmer Allgemeinarzt und Stadtrat Haydar Süslü, der sich seit seiner Jugend für Integrationspolitik engagiert. Drei Viertel seiner Patienten sind Deutsche, berichtete der Arzt, doch erlebe er mitunter bei Hausbesuchen auch eine erschreckende Attitüde der Abgrenzung. In der jüngeren Vergangenheit sei er bei Hausbesuchen gefragt worden, ob er „zu den Isis-Leuten“ gehöre, so der SPD-Politiker.
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