Retter: Nasser Schwörmontag sorgt für Unterkühlungen

VonDagmar Hub

Wie das Rote Kreuz den verregneten Ulmer Nationalfeiertag erlebte

Die junge Frau setzt sich hinter der Ulmer Zentralbibliothek in den Krankenwagen und wickelt sich dankbar in die gereichte Rettungsdecke: Die Erste-Hilfe-Folien mit der silberfarbenen und der goldfarbenen Seite, die vor Unterkühlung, Nässe und Wind schützen, waren am Schwörmontag wichtigstes Hilfsmittel. Nach dem Nabada im strömenden Regen wurden so viele davon benötigt, dass sogar Nachschub geholt werden musste, sagen die beiden Nabada-Einsatzleiter Franz Prinzing (DRK) und Andreas Durner (ASB). Vor allem Unterkühlungen hielten nach dem Nabada selbst wie während der Schwörmontagsparty in der Stadt die Rettungskräfte bis lange nach Mitternacht auf Trab.

Wetterbedingt weniger Einsätze als im Vorjahr registrierten die beiden Einsatzleiter. „Die Party fiel zum Teil ins Wasser“, sagt Fabian Rueß, der als Abschnittsleiter auf dem Marktplatz eingesetzt war. Sowohl beim Nabada auf der Donau als auch in der Innenstadt am Abend: Häufig sind Einsätze am Schwörmontag wegen Schnittverletzungen durch Glasscherben nötig; viele Verletzte ließen sich gleich im Behandlungszelt verarzten, andere mussten in die Uniklinik, ins Bundeswehrkrankenhaus oder in die Neu-Ulmer Donauklinik gebracht werden. Daneben gab es die schwörmontagsüblichen Promille-Probleme, wenn auch aufgrund des kühlen Wetters in geringerem Rahmen als sonst. „Aber wir hatten auch viele Unterkühlungen. Das gab es natürlich im letzten Jahr nicht“, sagt Frank Prinzing. „Viele, die nach dem Nabada aus der Donau kamen, waren blau gefroren.“ Aber auch die alkoholseligen Partys in der Nacht verführten manchen dazu, mit nacktem Oberkörper in der Ulmer Innenstadt im strömenden Regen zu feiern bis zur Unterkühlung.

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