
Großes Kopfkino

„Die geheimen Leben von Henry und Alice“ im Neu-Ulmer Theater bieten so manchen Diskussionsstoff.
Henry und Alice Smith sind ein kinderloses britisches Ehepaar. Sie leben nebeneinander her, seit 20 Jahren verheiratet. Langweiliger als den eigenen Ehepartner kann man keinen Menschen auf dieser Welt finden, urteilen beide: Henry sieht in Alice Hausfrau pur und meint, dass es ihre Erfüllung sei, zu putzen. Für Alice ist das einzig Besondere an Henry, dass er besonders gewöhnlich ist. Jeden anderen Henry hätte sie lieber genommen als diesen. Vom aufregenden Leben träumen beide Ehepartner – gespiegelt darin, dass der Goldfisch im Glas im Wohnzimmer „Orca“ heißt. Wäre das Leben nur größer, toller, spannender!
In der Inszenierung „Die geheimen Leben von Henry und Alice“ des Theaters Neu-Ulm kränken sich Holger Menzel als Henry und Gabriele Witter als Alice gegenseitig durch den festgefahrenen Ehealltag, in dem keiner den anderen in irgendeiner Weise überrascht. Schon gar nicht positiv. Ihre Tagträume und Fantasien, in die sich beide unabhängig voneinander flüchten, halten beide vor dem Partner strikt verborgen. Großes Kopfkino: Alice lebt in diesen Träumen die Erotik und Sexualität aus, die ihr ihre Ehe nicht bietet. Da wird der Staubsaugerschlauch mehr als zur bloßen Andeutung, wenn Alice in ihrer Vorstellung den Staubsaugervertreter ins Ehebett lockt. Am Strand in Kenia ist es der französische Kellner Michel, der ihre Träume versüßt - doch Alice ist nicht einmal in Kenia, sondern im Urlaub mit Henry im kühlen Schottland.
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