Michael Mittermeier in Neu-Ulm: Captain Bavaria schlägt zu
Der oberbayerische Komiker Michael Mittermeier kämpft sich im Edwin-Scharff-Haus durch den Wahnsinn der Welt. Besonders gut wird er, als er über Superhelden spricht.
Vielleicht müssen da erst mal zwei Wörter erklärt werden, die über diesem Abend mit Michael Mittermeier stehen. Da ist das Motto „Lucky Punch“, das mitnichten als Bowle oder Punsch zu übersetzen ist, die glücklich macht. Es meint einen Glückstreffer beim Boxen, der einem angeschlagenen Kämpfer unverhofft doch noch den Sieg beschert. Und dann wäre da noch die „Todes-Wuchtl“, die angeblich zurückschlägt. Damit bezeichnen Österreicher eine besonders schlagfertige Antwort. Gut, schlagfertig ist Michael Mittermeier auf jeden Fall, doch mitnichten kann er als angeschlagener Boxer gelten, der mit der Kraft des Zufalls seinen Kopf aus der Schlinge zieht. Zwar sollte er ursprünglich mal in der Ratiopharm-Arena auftreten, doch die erwies sich dann wohl als zu groß, weshalb die Ein-Mann-Show ins Edwin-Scharff-Haus gelegt wurde. Da war sie gut aufgehoben, denn das Haus war voll und die Stimmung prächtig.
Michael Mittermeier nimmt sich in Neu-Ulm die Deutschen vor
Und Mittermeier selbst musste nur mit seinem kratzenden Hals kämpfen, denn beim Publikum hatte er schon gewonnen – und das ohne große Anstrengung, denn er ist auch in seinem achten Live-Programm namens „Lucky Punch – die Todes-Wuchtl schlägt zurück“ immer noch lustig. Wer sich daran stört, dass er gerne rumalbert und alle paar Minuten wahlweise auf trotziges Kind oder greinender Erwachsener macht, der verpasst einiges. Ganz anders als sein älterer Bruder Alfred, der vor zahlenmäßig geringerem Publikum auf Kleinkunstbühnen mehr das klassische Politkabarett pflegt, läuft Michael Mittermeier nicht zur ganz großen Form auf, wenn er sich dem Wahnsinn der Polit-Welt zu Brust nimmt. Natürlich landet er ein paar schöne Treffer, wenn er sich etwa „Die Deutschen“ an und für sich zur Brust nimmt, die sich jeden Sonntag nach der Tagesschau zum „Tatort“ vor dem Fernseher versammeln: „Wenn ich der Russe wär, ich würd’ um 20.15 Uhr angreifen.“ Hierzulande werde eine schlechte „Tatort“-Folge so ernst diskutiert wie dass Thema Holocaust-Leugnung.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.