
Unachtsamkeit mit tödlichen Folgen

Es war nur ein kurzer Augenblick der Unaufmerksamkeit eines Lastwagenfahrers - aber der kostete einem 33 Jahre alten Motorradfahrer aus Senden das Leben. Nun wurde der Lkw-Fahrer verurteilt. Von Bernd Kramlinger
Es war nur ein kurzer Augenblick der Unaufmerksamkeit eines Lastwagenfahrers - aber dieses "Momentanversagen" kostete einen 33 Jahre alten Motorradfahrer aus Senden vor gut einem Jahr das Leben. Gestern verurteilte das Amtsgericht Neu-Ulm den Lkw-Lenker aus dem Raum Rottweil wegen fahrlässiger Tötung zu einer Geldstrafe in Höhe von 6300 Euro (180 Tagessätze zu je 35 Euro).
Dem tödlichen Unfall am Nachmittag des 19. August 2009 war eine Verkettung von unglücklichen Umständen vorausgegangen. Das beginnt schon beim Fahrer. Der Angeklagte hätte an diesem Tag eigentlich gar nicht hinterm Steuer sitzen müssen. Dass er es trotzdem tut, hängt mit seinem Kollegen zusammen, der seit einer Operation offenbar wetterfühlig ist und den heute 44 Jahre alten Angeklagten bittet, zu fahren. Der zweite unglückliche Umstand ist, dass die beiden Servicemänner einer Firma für Lkw-Reifen vom bordeigenen Navigationsgerät in die Irre geführt werden. Eigentlich wollten sie nach Senden - doch beim Verlassen der B 28 schickt sie der elektronische Lotse auf die ehemalige B 19 in Richtung Ludwigsfeld. Schnell merken die Männer, dass sie falsch sind. An der Abzweigung nach Gerlenhofen entschließt sich der Fahrer, zu wenden - Platz genug gibt es, sodass er, ohne zu rangieren, "in einem Zug" umdrehen kann. Der Lastwagen steht mit der Front schon fast am Mittelstrich der Straße, als es "einen Schlag gibt". Beim Blick in den Rückspiegel sieht der Fahrer dann das Motorrad liegen. Obwohl unter Schock, alarmieren die beiden Techniker sofort Rettungsdienst und Polizei. Für den Fahrer der Suzuki "B-King" mit über 180 PS kommt aber jede ärztliche Hilfe zu spät - er stirbt noch an der Unfallstelle. Bremsspuren sind nicht zu finden, denn die schwere Maschine hat ABS. Trotzdem kann ein Gutachter errechnen, dass der Motorradfahrer nicht wirklich gerast ist. Zwischen 75 und 92 Stundenkilometer habe er auf dem Tacho gehabt, so der Diplom-Ingenieur. 80 km/h sind an dieser Stelle erlaubt.
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