Wenn ein falscher Offizier die Zeche prellt
Weil er einem Wirt etwas schuldig blieb, wurde ein Mann wegen Betrugs verurteilt. Das Vorstrafenregister des angeblichen Oberstleutnants ist rekordverdächtig.
Dabei kam ans Licht: Es war keineswegs die erste krumme Tour des 49-Jährigen, der 20 Jahre seiner Lebenszeit in Gefängnissen gesessen hat, einen Teil davon noch in der DDR, wie Amtsgerichtsdirektor Thomas Mayer mit Blick in die umfangreichen Akten ermittelt hatte. Ein Oberstleutnant sei der Mann zwar nicht, wohl aber ein „Untermieter“ – und zwar in der Justizvollzugsanstalt in Kempten, wie der Richter weiter feststellte.
Der Angeklagte, der in Handschellen von Polizisten in den Saal geführt wurde, räumte die Tat ein. Er habe den Wirt nicht betrügen wollen, allerdings sei ihm kurz nach dem Besuch des Gasthauses das Handy „abhandengekommen“ und damit der Kontakt zum Gläubiger. Zudem sei er wegen seiner Zuckerkrankheit im Krankenhaus behandelt worden und habe deshalb „nicht mehr daran gedacht“.
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