Zoff ums Neu-Ulmer Freizeitbad
Nach dem Ärger über verkürzte Öffnungszeiten und Kritik am Betreiber erhebt die Firma Interspa ihrerseits Vorwürfe gegen die Städte. Ist das Tischtuch zerschnitten?
Das Freizeitbad Wonnemar steht vor einem Umbruch, doch bereits jetzt läuft der Betrieb nicht mehr rund. Wie berichtet, werden die Städte Ulm und Neu-Ulm das Bad samt Eislaufanlage in Eigenregie weiter führen, weil der bisherige Betreiber Interspa Ende des Jahres aussteigt. Bereits in der Vergangenheit hatte es Ärger um technische Probleme, hygienische Mängel und erhöhte Eintrittspreise gegeben. Nun gibt es Zoff, weil die Anlage zuletzt mehrmals früher zu gemacht hat – auch das Freibad, und das mitten im Hochsommer. Die Betreiber begründen dies mit einem hohen Krankenstand beim Personal. Die Ulmer Stadtverwaltung kritisiert die verkürzten Öffnungszeiten und ermahnt Interspa, sich gefälligst an den noch laufenden Vertrag zu halten. Darin sind auch die Öffnungszeiten festgeschrieben. Die SPD-Fraktion im Ulmer Gemeinderat fordert sogar eine fristlose Kündigung. Der Betreiber wehrt sich.
„Die Interspa hat alles getan, um die üblichen Öffnungszeiten sicherzustellen“, erklärte Geschäftsführer Volker Kurz in einer Pressemitteilung. Im Gegenzug kritisiert er, dass die Städte noch keinen eigenen Betriebsleiter eingesetzt hätten, der den Übergang begleitet. Im Juli habe es allein in der Abteilung Badaufsicht eine Krankenquote von 26,66 Prozent gegeben. An der schwierigen personellen Situation hätten auch die Städte ihren Anteil. Zwei Fachangestellte für Bäderbetriebe seien ins Ulmer Westbad abgeworben worden, ein Teamleiter sei ins Nautilla nach Illertissen gewechselt. Zehn externe Personaldienstleister seien angefragt worden, um derzeit vakante Schichten abzudecken. Ohne Erfolg, denn in Deutschland fehlten derzeit rund 2500 Fachangestellte für Bäderbetriebe. Versicherungstechnisch aber müsse immer einer dieser Fachangestellten auf dem Gelände sein und könne nicht etwa durch einen Mitarbeiter der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft oder Rettungsschwimmer ersetzt werden.
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