Neu-Ulmer Reptilienzoo bekommt ungewollten Zuwachs
Bei der Polizei werden immer wieder Schildkröten abgegeben. Manche von ihnen wurden wohl ausgesetzt.
Eine Wasserschildkröte ist am Samstagabend bei der Neu-Ulmer Polizei abgegeben worden. Eine Frau hatte das etwa tellergroße Tier zuvor in einem Feld in der Nähe des Donaubads in Neu-Ulm gefunden. Die Polizei verständigte den Reptilienzoo Schwaighofen, dieser übernahm die vorübergehende Pflege des Tiers. Ob die Schildkröte geflohen ist oder ausgesetzt wurde, ist bislang unbekannt. Karl Heinz Wogrin, der Inhaber des Privatzoos, ist überzeugt, dass sie ausgesetzt wurde. Es sei immer das gleiche Spiel: Nordamerikanische Schmuckschildkröten würden im Zoohandel oder bei Züchtern als putzige Tierchen im Miniformat gekauft. Und dann, wenn sie immer größer werden, wird das Aquarium zu klein und die Tiere, die inzwischen zu richtigen Brummern geworden sind, werden ausgesetzt. 45 der 50 Schmuckschildkröten im Reptilienzoo seien Fundtiere aus der Region.
Nordamerikanische Buchstaben-Schmuckschildkröte ist invasiv
In der „Unionsliste“ invasiver Arten benennt die EU Tier- und Pflanzenarten, die mit ihrer Ausbreitung Lebensräume, Arten oder Ökosysteme beeinträchtigen und daher der biologischen Vielfalt schaden können. In der Liste wird seit 2016 die Nordamerikanische Buchstaben-Schmuckschildkröte geführt. Denn die Art drohe die Europäische Sumpfschildkröte zu verdrängen.
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