Obstwiesenfestival: Jetzt erst recht
Der Star sagt ab, das Wetter zickt – und doch lassen sich in Dornstadt bei Ulm mehr als 14000 Besucher nicht die Laune verderben. Das liegt vor allem an zwei Bands.
Am Freitag, kurz nach Mitternacht, ist dieses trotzige Gefühl zum ersten Mal so richtig da: „Wir wollen eine Rock’n’Roll-Party feiern, weil wir drauf stehen“, schreit Steven Ansell, der Drummer der Blood Red Shoes, hinaus in die Nacht. Auf Englisch natürlich, denn auf der Obstwiese geht es international zu. Das Rezept funktioniert noch immer – und es ist die beste Medizin gegen alle Bedenken. Denn das 24. Obstwiesenfestival stand unter keinem guten Stern: Mit dem Libertines-Gitarristen Carl Barât hatte der größte Star im Programm drei Tage vor Beginn abgesagt, der Wetterbericht verhieß wenig Gutes und nach dem Anschlag von Ansbach ist die Angst vor dem Terror längst auch auf dem Dorf angekommen.
In der Bilanz freilich spielten zumindest die Absage und die Sicherheitsbedenken keine große Rolle: Am warmen Freitag kamen 8000 Besucher, der Samstag (5500) und der Kino-Donnerstag (600) waren allerdings weniger stark als im Vorjahr, so dass die Marke von 15000 Fans diesmal nicht geknackt wurde. Trotzdem sind die Veranstalter zufrieden – auch, weil am Samstag nur ein paar Schauer zwischendurch die Besucher erfrischten. „Da sind wir mit einem blauen Auge davongekommen“, sagt Co-Organisator Clemens Wieser. Sonst habe alles gut funktioniert: Es habe seines Wissens keine Zwischenfälle gegeben.
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