Open Air: Albert Hammond schlägt sein Songbook auf

Der große US-Liedermacher bringt in Söflingen seine größten Hits noch vor dem Wolkenbruch

Es regne nie im südlichen Kalifornien, sang Albert Hammond 1972. „It Never Rains in Southern California“ war der Durchbruch des in Gibraltar aufgewachsenen jungen Künstlers. Im Söflinger Klosterhof regnete es auch nicht, als Hammond zum Schluss des Open-Air-Konzerts seiner „Songbook“-Tour dort um 22 Uhr genau jenen Song anstimmte – wenn auch Blitze bereits seit einer halben Stunde rund um den Klosterhof zuckten. In „The Free Electric Band“, einen anderen Welthit Hammonds aus den 70er Jahren, brach das Unwetter dann hinein. Da blieb den Fans – nach einem Abend in toller Stimmung und mit Standing Ovations für Hammond, der tatsächlich seit 58 Jahren auf der Bühne steht – nur die Flucht vor den Regenmassen, möglichst schnell zum Auto oder unter ein schützendes Dach.

Dass er inzwischen 72 ist, darüber plaudert Hammond auf der Bühne ganz locker. Sieht man den hageren Mann in der roten Lederjacke, in T-Shirt und Jeans auf der Bühne, wie er – bis zu den Regengüssen – 80 Minuten lang mit seiner Gitarre und seinen Songs den Nerv des Publikums genau trifft, wie er über die Bühne rennt und mit den Fans feiert, man hielte es nicht für möglich. Obwohl er ironisch sein Publikum fragt: Wer unter ihnen wuchs denn in den 60ern auf? Wer in den 70ern? Den 80ern? Bei den 90er Jahren reckt sich noch der Arm eines weiblichen Fans in die Höhe.

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