Als Milchwagen und Gänse die Straßen säumten
Eine Ausstellung im Pfuhler Heimatmuseum zeigt, was einst das Dorf Pfuhl mit der Stadt Neu-Ulm verband.
Wenn im kommenden Jahr das Stadtjubiläum „150 Jahre Neu-Ulm“ gefeiert wird, werden auch die Pfuhler Museumsfreunde ihr Scherflein dazu beitragen. Parallel zu den zahlreichen Veranstaltungen von April bis September zeigen sie im Heimatmuseum in Wort und Bild, was einst das Dorf mit Neu-Ulm und der großen Schwesterstadt Ulm verbunden hat. Dies macht zugleich deutlich, welch tragende Rolle Pfuhl in Neu-Ulms (Vor-)Geschichte spielte. Bereits nach der Sommerpause (ab 16. September) werden die Aufzeichnungen der Öffentlichkeit im Pfuhler Heimatmuseum präsentiert. Geöffnet ist sonntags von 14 bis 17 Uhr, der Eintritt ist frei.
Auf großen Stellwänden im historischen Museumsstadel hat Vereinsmitglied Reinhard Raats, unterstützt von etlichen Museumsfreunden, Papierrollen aufgezogen, die teils mit kuriosen Geschichten, Bildern und Erzählungen aus der Vergangenheit gespickt sind. In aufwendigen Recherchen hat er etwa Details um die „Pfuhler Artillerie“, die „Pfuhler Milchweiber“, die „Pfuhler Gänse“„ oder das „Pfuhlerle“ auf Papier verewigt. Als 1869 Neu-Ulm das Stadtrecht erhielt, pflegten die Pfuhler Bürger schon lange Jahre eine gute Zusammenarbeit mit den Städtern. Diese praktizierten auch die Landwirte mit ihrer „Pfuhler Artillerie“, die seit dem 19. Jahrhundert und bis in die 1930er-Jahre regelmäßig in Neu-Ulm und Ulm im Einsatz war. Zwei oder drei Pferdefuhrwerke hatten jeweils ein gewaltiges hölzernes Fass geladen und einen Pumpen- samt Schlauchwagen angehängt. So „bewaffnet“, rückten die Pfuhler aus, um die Sickergruben der „Städter“ zu leeren. Nicht ohne Hintergedanken – zum einen konnten sie ihre Felder düngen und zum anderen verdienten sie noch etwas dazu. Belegt ist zudem, dass sämtliche Fenster geschlossen wurden, wenn die „Artillerie“ unterwegs war – denn der Inhalt der Güllefässer verbreitete einen überaus üblen Gestank.
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