Prinzessin und Prinz für eine Saison
Marie und Philipp lassen hinter die Kulissen des närrischen Hofstaates in Nersingen blicken
Lässig und entspannt sitzen die beiden Teenager Marie und Philipp im Café, in dem wir uns verabredet haben. Wer die 13-Jährigen so sieht, würde kaum glauben, dass sie sich derzeit im Adelsstand befinden – wenn auch nur während der Faschingszeit: Seit ihrer Ernennung am 11. November vergangenen Jahres sind sie das Kinderprinzenpaar der Nersinger Büttelzunft.
Bei offiziellen Anlässen wie Prunksitzungen, Faschingsbällen oder Umzügen halten sich die beiden streng an den vorgegebenen Dresscode, um ihren Verein würdig zu vertreten: Philipp steht dann im dunkelblauen Jackett über seinem weißen Hemd, aufwendig bestickter Narrenkappe und dem Zepter vor seinem närrischen Volk. Marie fühlt sich in ihrem ebenfalls dunkelblauen Ballkleid sichtlich wohl. Der bodenlange Rock breitet sich prächtig aus und auf ihrem Kopf trägt sie, wie es sich für eine Prinzessin gehört, ein glitzerndes Diadem. Souverän geht das Prinzenpaar bei seinen Auftritten an das Mikrofon, um die Begrüßungsrede für die Besucher zu halten. Nicht selten sitzen mehrere Hundert Zuschauer im Saal. Aufgeregt sei sie am Anfang schon gewesen, vor so vielen Menschen zu sprechen, verrät Marie und ergänzt, dass sich die Aufregung jedoch schon nach dem ersten Mal gelegt hätte. Auch Philipp kennt kein Lampenfieber mehr, wie er sagt: „Wenn mal etwas schief geht, dann ist das halt so – es ist ja schließlich Fasching.“ Doch wollen sich die beiden nicht nur damit begnügen, die Faschingsgäste zu begrüßen. Mit ihrer Tanzshow zeigt das Prinzenpaar, dass es viel mehr kann, als nur das höfische Protokoll zu zelebrieren: Mit einem rasanten Medley nehmen sie ihr Publikum auf eine musikalische Zeitreise mit. Mit dem temperamentvollen Charleston der 1920er-Jahre, dem fetzigen „Jailhouse Rock“ in der Manier des Rock’n’Roll-King Elvis Presley oder bei Nenas „99 Luftballons“ tanzt das Paar über die Bühne. Zwischen den Songs springen die beiden immer wieder in die „Timemachine“. Dahinter sitzt, für das Publikum nicht sichtbar, Philipps Mutter, Yvonne Beuster. Sie hilft beim flotten Kostümwechsel, wenn die beiden in wenigen Sekunden das Outfit der jeweiligen Epoche anpassen. Mutter Yvonne gibt derweil zu, dass sie während der Show nicht entspannt sei: „Ich bin mehr aufgeregt als beide Teenager zusammen.“ Gleichzeitig stellt sie aber klar, dass die Faschingszeit bisweilen für die Eltern mit viel Aufwand verbunden ist: „Als Prinzenmutter muss man versuchen, die schulischen Pflichten der Kinder und das eigene Berufsleben neben den Faschingsauftritten und Proben unter einen Hut zu bringen.“ Doch der Zeitraum sei absehbar und mit viel Spaß zu genießen, wie sie ergänzt.
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