
Spuren einer verlorenen Sprache

Der Tag der Jüdischen Kultur widmet sich am Sonntag in Ulm schwerpunktmäßig dem Jiddischen
„Sprache der Juden“ lautet das Schwerpunktthema des diesjährigen Europäischen Tages der Jüdischen Kultur am Sonntag, 4. September. Dieser will dazu beitragen, das europäische Judentum, seine Geschichte, seine Traditionen und Bräuche bekannter zu machen. Das Ulmer Programm greift das Schwerpunktthema auf und widmet sich insbesondere der jiddischen Sprache. Interessierte können außerdem an einem Stadtgang zur jüdischen Geschichte und einer Führung durch die Synagoge teilnehmen. Für Veranstaltungen in der Synagoge sind eine vorherige Anmeldung und die Vorlage des Personalausweises erforderlich.
Das Ulmer Programm beginnt am Sonntag um 11 Uhr im Dokumentationszentrum Oberer Kuhberg (DZOK) in der Büchsengasse 13 mit einem Vortrag der in Polen geborenen und an der Münchner Ludwig-Maximilian-Universität tätigen Jiddisch-Lektorin Evita Wiecki über den Dichter Avrom Sutzkever (1913-2010) und die Entwicklung der jiddischen Sprache im 20. Jahrhundert. Der Titel des Vortrags lautet „Wer wet blajbn – wos wet blajbn?“. Wiecki liest zudem aus dem umfangreichen Oeuvre Sutzkevers, der zu den wichtigsten jiddischen Poeten des 20. Jahrhunderts gehört. Seine literarische Karriere begann in Wilna zu einer Zeit, als zwölf Millionen Menschen weltweit Jiddisch sprachen und die jiddische Kultur ihre Blüte erlebte. Im Wilnaer Getto beteiligte sich Sutzkever aktiv am Widerstand, 1943 gelang ihm die Flucht in die litauischen Wälder, wo er sich den Partisanen anschloss. Ende der 1940er-Jahre kam er in Israel an und wurde zu einer zentralen Figur der transnationalen jiddischen Kultur.
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen. Wenn Sie bereits PLUS+ Abonnent sind, .
Dieser Artikel ist hier noch nicht zu Ende, sondern unseren Abonnenten vorbehalten. Ihre Browser-Einstellungen verhindern leider, dass wir an dieser Stelle einen Hinweis auf unser Abo-Angebot ausspielen. Wenn Sie weiterlesen wollen, können Sie hier unser PLUS+ Angebot testen.
Die Diskussion ist geschlossen.