Prozess um verschwundene Rindviecher
Landwirt und sein Neffe sind angeklagt
Der aufsehenerregende Fall eines Kuhdiebstahls, der keiner war, ein versuchter Kuhdiebstahl in Thannhausen im Kreis Günzburg und zwei Verstöße gegen das Tierschutzgesetz sind diese Woche Gegenstand einer Verhandlung vor dem Neu-Ulmer Jugendschöffengericht. Angeklagt sind ein Landwirt aus dem Raum Roggenburg und sein Neffe.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Onkel vor, eine Straftat vorgetäuscht zu haben, als er vor einem Jahr bei der Polizei angezeigt hatte, dass zwölf seiner Kühe über Nacht aus dem Stall verschwunden seien. Den Ermittlungen zufolge waren allerdings keine Diebe dafür verantwortlich (wir berichteten). Vielmehr soll der Landwirt die vermeintliche Straftat gemeldet haben, weil er einen Fehlbestand bei seinen Tieren vertuschen wollte. Anhaltende, vermeidbare Schmerzen soll der Mann Mitte 50 kurz zuvor zwei seiner Kühe zugefügt haben, indem er die Tiere unzureichend behandelte. Sie verendeten schließlich. Der dritte Anklagepunkt bezieht sich auf den Vorfall in Thannhausen: Dort soll der Landwirt mit seinem damals noch minderjährigen Neffen versucht haben, Kühe eines anderen Bauern zu stehlen. Dabei wurden die beiden allerdings erwischt.
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