Schlechte Arbeitsbedingungen: Wo Tarifvertrag ein Fremdwort ist
Rund um Ulm und Neu-Ulm rühmt man sich gerne, eine der Top-Logistik-Regionen in Deutschland zu sein. Dies gilt allerdings nicht für die Arbeitsbedingungen der Belegschaften.
Von einer Bereicherung auf dem Rücken der Belegschaft war die Rede: Am vergangenen Dienstag rief die IG Metall Ulm die Beschäftigten bei der Seifert Logistik an den Ulmer Standorten zum Warnstreik auf. „Fast alle Beschäftigten“ folgten nach Angaben der Gewerkschaft dem Aufruf und trafen sich zu einer Kundgebung vor dem Firmengelände. Der Betrieb sei still gestanden. Auf Neu-Ulmer Seite scheint der Drang der Arbeitnehmer die Löhne, Gehälter, Arbeitszeiten und Arbeitsbedingungen per Tarifvertrag zu regeln, ebenfalls alles andere als verbreitet zu sein. In einer Logistik-Region („Cluster“), die sich selbst als ein „Hidden Champion“ unter den deutschen Standorten, bezeichnet, scheint Tarifvertrag ein Fremdwort zu sein.
Hintergrund für den Warnstreik bei Seifert in Ulm ist, dass der Arbeitgeber sich weigere, über einen Tarifvertrag zu verhandeln. Christian Velsink, zuständiger Gewerkschaftssekretär, rief den Warnstreikenden zu, dass es nicht akzeptabel ist, dass die Beschäftigten 500 Euro unterhalb des Tarifvertrages verdienen, bei gleichzeitiger höherer Arbeitszeit in Höhe von vier Stunden pro Woche. „Wer seinen Beschäftigten bei einer 42-Stunden-Woche gerade mal 1920 Euro bezahlt, bereichert sich auf dem Rücken seiner Beschäftigten“, so Velsink weiter. Neben Velsink sprach auch der zuständige Verdi Sekretär, Werner Borowski. Der Warnstreik sei deutliches Signal, dass die IG Metall gemeinsam mit Verdi für bessere Arbeitsbedingungen eintritt. Laut Velsink sei dies nur eine erste Aktion gewesen. Weitere Warnstreiks würden folgen, wenn die Firma Seifert sich nicht bereit erklärt, über einen Tarifvertrag zu verhandeln.
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