Seiler & Speer in Ulm: So lässig können nur Österreicher sein
Ist das Musikkabarett, Austropop oder Parymucke? Egal. Seiler & Speer haben auf der Bühne im Ulmer Zelt Spaß – und geben ihn im Handumdrehen ans Publikum weiter.
Als „Piefke“, wie die Österreicher ihre (nord-)deutschen Nachbarn halbwegs liebevoll-frotzelnd nennen, hat man den austriakischen Geist immer dann am besten verstanden, wenn man dem Volksmund lauschte. Das kann man auch beim angesagten Duo Christopher Seiler und Bernhard Speer aus dem österreichischen Bad Vöslau. Seiler ist Kabarettist und Schauspieler, Speer Filmemacher und salonfähiger Gitarrist. Was zunächst als „Spaßprojekt“ begann, wurde bald mehr. „Waunst amoi nu so ham kummst, samma gschiedene Leit“ ratterte 2015 die Hitparaden der Alpenrepublik rauf und runter und schwappte dann schnell auch zu uns herüber. Mittlerweile gehört das, was die „Raunzer“ und „Grantler“ an zugespitztem Songmaterial exportieren zum Standard und ist wohl auch darum den eifrigen Zeltgängern so gut wie auswendig im Ohr. Und doch: Seiler & Speer segeln immer noch hart an den Küsten des Geheimtipps entlang, vielleicht auch, weil man sie nicht ganz einordnen kann. Wohin gehört das Duo? Klassisch-entspannter Austropop ist es nicht, wenn es sich auch bisweilen mal so anhört. Musikkabarett? Auch. Partymucke mit ironischem Austria-Akzent? Auch das. Aber es hat wenig Sinn, mit solchen Kategorisierungen zu arbeiten. Weil Seiler & Speer einen ganz eigenen Stil entwickelt haben, der auch hierzulande eine stetig wachsende Fan-Gemeinde erobert – wie das proppenvolle Zelt leicht bewies. Ihre Top-Titel wie „Sollts Leben“, „Herr Inspektor“ und „Bonnie und Clyde“ fehlten in Ulm nicht.
Die beiden Österreicher sorgten dafür, dass es auf wie vor der Bühne glücklich, fröhlich, urentspannt abging. Zwar kam der Sound manchmal einen Tick zu dumpf rüber, aber egal. Das Duo, prächtig unterstützt durch die Band, rappt und hip-hopt, rockt veritabel und scheut auch nicht die (Anklänge an) Seichtheiten künftiger Ballermann-Beschallung. Der Hit „Ham kummst“ durfte nicht fehlen und fand natürlich Mitsänger im Publikum.
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