
Kinder leiden unter Hitze im Kinderzentrum Senden

Plus Im Sommer wird es in St. Christophorus in Senden zu heiß. So sehr, dass Kinder schon nach Hause gehen mussten. Wie die Stadt Senden gegensteuern will.
Im Kinderzentrum St. Christophorus wird es im Sommer zu heiß. Die Stadt will nun Gegenmaßnahmen mitfinanzieren, zunächst aber soll untersucht werden, ob der Einbau einer Fotovoltaikanlage sinnvoll ist.
Der Hitzestau in den Kita-Gebäuden ist nach Angaben des Trägers, der katholischen Kirche, während der Sommerzeit so groß, dass sich wegen der Temperaturen sowohl einige Kinder als auch Betreuungspersonal bereits krank fühlten und heimgeschickt wurden. Mobile Klimageräte halfen kaum.
Mehr Sonnenschutz, bessere Lüftung und Abluftventilatoren gehörten zu den Vorschlägen der Planer, mit denen die Überhitzung der Räume in Zukunft verringert werden soll.
Grundwasser könnte den Boden in Senden kühlen
Der zusätzlich mögliche Einbau einer grundwasserbasierten Kühlung in die Böden aber gefiel den meisten Mitgliedern des städtischen Ferienausschusses nicht. Diese Bodentemperierung in Form eines Fußbodenheizsystems mit Grundwasser als Kühlmedium müsste in den Boden eingefräst werden und käme auf knapp 400.000 Euro Kosten. Davon würden möglicherweise 40 Prozent bezuschusst, rechneten die Planer vor. Doch sicher sei der Zuschuss nicht. Der Einbau käme aber insofern günstig, dass der Boden ohnehin reparaturbedürftig ist.
Die Kühlung bringe im Boden wenig, war Rainer Strobl (CSU) sicher, die Hitze sammle sich weiter oben, und wegen drei bis vier Wochen Sommerhitze eine Klimaanlage einzubauen, sei auch verfehlt. Fraktionskollege Gunter Böckeler stimmte zu – eine bessere Verschattung und gute Belüftung brächten viel mehr und kosteten weniger. Mit der Kühlanlage „kriegen wir nur einen kalten Fußboden“, glaubte auch Heinz-Peter Ehrenberg (Grüne).
Hilft eine Fotovoltaikanlage in Senden?
Rollos seien wichtig, so Anton Leger (BiSS), es müsse aber auch geprüft werden, ob nicht auch eine Fotovoltaikanlage Abhilfe schaffen könnte. „Leider ist das bisher nicht angedacht“, sagte er, dabei könnte die Sonnenenergie doch zusätzlich genutzt werden. Er beantragte, diese Möglichkeit zu prüfen und mit den bisherigen Plänen zu vergleichen. Die Kirche als Trägerin solle sich wegen des Hitze-Problems Gedanken über ihr Raumkonzept machen, forderte Regina Rusch (SPD): Eventuell könne man die Krippenräume auch im Erd- oder Untergeschoss ansiedeln. Die Verwaltung will den Vorschlag mit dem Träger besprechen.
Der Ausschuss stimmte mit 12:3 Stimmen Anton Legers Vorschlag einer Solar-Analyse zu. Liegt sie vor, kann über weitere Maßnahmen entschieden werden. Der in der Diskussion favorisierte Maßnahmenkatalog beläuft sich auf geschätzte Kosten von 270.000 Euro für Sonnenschutz und die notwendige Fußbodensanierung ohne Kühlung, 180.000 Euro für die Verbesserung der Lüftung und 87.000 Euro für Abluftventilatoren. Die Stadt trägt die Kosten fürs Kinderzentrum St. Christophorus zu 90 Prozent.
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