Senden: Lebenshilfe steigt bei Amazon ein

VonAndreas Brücken

Sechs Monate haben die Mitarbeiter der Donau-Iller-Werkstätten verhandelt, nun sind sie Händler für gebrauchte Bücher beim Internetportal. Wie es so weit kam, lesen Sie hier...

Wie berichtet, wollten die Verantwortlichen der Einrichtung als Onlinehändler für gebrauchte Bücher mit Amazon ins Geschäft kommen. Doch der Wissensdurst des Online-Versandhändlers sei fast nicht zu stillen gewesen: So seien nicht nur die Registereinträge als eingetragene gemeinnützige Gesellschaft und der gesamte Gesellschaftsvertrag verlangt worden. Auch eine Kopie der Personalausweise der Geschäftsführer und die Telefon- und Stromrechnungen als Beleg für die Existenz der Personen sollten eingeschickt werden. Ströberl erinnert sich: „Wir haben immer alle Belege und Dokumente eingesendet und wöchentlich nachgefragt, wann wir denn endlich als Händler freigeschaltet werden.“ Als Antwort sei über mehrere Monate eine Standardmail zurückgekommen, in dem das Unternehmen erklärte, dass der Vorgang in Bearbeitung sei.

Um so größer sei die Überraschung gewesen, als Amazon jüngst in einer E-Mail endlich Grünes Licht für die Lebenshilfe gab. Miriam Dürr, die als Sozialpädagogin das Projekt begleitet, ist „nach gefühlt tausenden Mails“ froh, dass der Buchhandel damit endlich losgehen kann. Schließlich sei in den vergangenen sechs Monaten die Motivation ihrer Mitarbeiter erheblich zurückgegangen. Darum sei der erste verkaufte Buchtitel „Ein ganzes halbes Jahr“ selbstredend.

Neu-Ulm Amazon