
Wer sich im Rathaus Senden um Kitas und Schulen kümmert

Plus Wer macht was im Sendener Rathaus und mit welchen Anliegen können sich Bürger bei wem melden? In einer losen Reihe blickt unsere Redaktion hinter die Türen.

Eine städtische Verwaltung ist breit aufgestellt, es gibt zahlreiche Aufgabengebiete – vom Betriebshof über Kindergärten und Finanzen bis zu öffentlicher Sicherheit. Doch wer macht eigentlich was im Sendener Rathaus? Und bei wem können sich Bürger mit welchen Anliegen melden? In einer Serie bieten wir einen kleinen Querschnitt. Heute: Walter Gentner, Leiter des Geschäftsbereichs zwei.
Was macht der Leiter eines Geschäftsbereichs im Rathaus? Walter Gentner lacht, überlegt kurz und wählt dann den Begriff „Grundsatzfragen klären“. Diese gebe es in mehrerlei Hinsicht, die Leitung einer Abteilung habe selbstredend zu einem großen Teil mit den Menschen zu tun, die dort arbeiten.
Haben Mitarbeiter zum Beispiel konkrete Fragen? Gibt es Probleme mit Themen, mit Anrufern oder untereinander? In all diesen Fällen ist Gentner Ansprechpartner und er möchte das auch sein – vor allem auch bei rechtlich möglicherweise schwierigen Themen.
Grundsatzfragen kommen aber auch bei Besprechungen auf, es gehe oft ums große Ganze. „Ich kann in meiner Position nicht mehr überall bis ins Detail informiert sein“, sagt Gentner. Er verteilt deswegen Aufgaben, ist aber im Stadtrat meist selbst für Fragen der Räte anwesend.
In Senden gibt es unter Bürgermeisterin Claudia Schäfer-Rudolf drei Geschäftsbereiche, die jeweils einen Leiter haben. Bereich zwei umfasst Bildung, Sport, Kultur, Vereine und zentrale Aufgaben. Gentner zählt eine ganze Zeit lang auf, welche Gebiete sein Geschäftsbereich abdeckt: Es sind viele.
Vieles in Senden läuft im Tagesbetrieb autark
So viele, dass er auch hier sagt: Vieles läuft im Tagesbetrieb dank des Könnens und des Einsatzes der Mitarbeiter relativ autark. Beispielsweise Seniorentreff, Eislaufanlage, Schwimmbad, Archiv, Musikschule und Personalwesen. Gentner selbst kommt nur zu regelmäßigen Besprechungen, größeren Projekten oder auch Problemen dazu. Oder beim Thema Hallenbad, wenn es wegen Corona eines Hygieneplans oder generellen Überlegungen zum weiteren Vorgehen bedarf.
Wie berichtet, ist das Sendener Bad derzeit geschlossen. Der Grund sind die aufwendigen Auflagen in Sachen Schutz und Hygiene, um Sicherheit während der Corona-Pandemie zu gewährleisten. Das Freibad bleibt die ganze Saison über zu, es war angedacht, die ohnehin bald anstehende Sanierung vorzuziehen. Das funktioniert zeitlich nicht, hieß es Ende Juli. Das Hallenbad könnte im Herbst wieder öffnen – viel hängt aber davon ab, ob und wie sich die Hygieneauflagen umsetzen lassen.
Einen großen Teil der Arbeit im Geschäftsbereich machen Kindergärten und Schulen aus – und dort arbeiten auch die Chefs mit. Die Schulen gibt Gentner derzeit nach und nach an seinen Stellvertreter Michael Thurnhuber ab. Momentan dreht sich so gut wie alles um die Digitalisierung – in Corona-Zeiten mit Homeschooling ist das Thema gefragter denn je. Dennoch sei ein Erfolg noch nicht da, „die Bürokratie bremst das aus“, sagt Gentner. Die Ausschreibungen seien kompliziert, Wünsche und Umsetzung passten oft nicht zusammen. Zudem hat die Kommune auch in anderen Bereichen Nachholbedarf, etwa bei den Ganztagesplätzen.
Ab dem Schuljahr 2025 gibt es einen rechtlichen Anspruch auf einen Platz für jeden Schüler. Bis dahin muss also mehr Raum her – und zwar auch für die steigenden Schülerzahlen. Die Überlegungen gehen in Senden laut Gentner in verschiedene Richtungen: Die Sprengel, die im Grundschulbereich regeln, in welche Schule welches Kind geht, könnten aufgelöst werden. Zudem ist die Erweiterung einiger Grundschulen oder auch ein Schulhausneubau im Gespräch.
Platznot macht sich in Kitas in Senden bemerkbar
Die Platznot, die irgendwann an den Schulen herrschen wird, ist jetzt schon in den Kindergärten bemerkbar – und das nicht nur in Senden. Für jedes Kind einen Platz zu finden, gehört zur Aufgabe der Mitarbeiter im Rathaus – und dennoch fehlen viele Plätze. „Alleine die Berechnung, wie viele Plätze wir fürs nächste Jahr und die weiteren ungefähr brauchen, kostet wahnsinnig viel Zeit“, sagt Gentner. Dazu kommen die jährlichen Abrechnungen der Betriebskosten, Zuschüsse für Investitionen, Gebühren und möglicherweise anstehende Umbaumaßnahmen. Zudem kämpfen die Kindergartenleitungen mit zunehmender Bürokratie und werden von Mitarbeiterinnen im Büro des Geschäftsbereichs dahingehend unterstützt.
Und wenn der soziale Teil geklärt ist, dann wartet vielleicht schon ein Problem in der EDV, sagt Gentner und lacht. „Es wird jedenfalls nie langweilig.“
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