Senden: Wildernde Hunde töteten ihre Beute im Blutrausch

VonRoland Ströbele

In Senden (Kreis Neu-Ulm) haben zwei Hunde ein trächtiges Reh gerissen. Die Bilder belegen für den Jagdpächter, dass die Tiere „durchgedreht“ haben.

Die Polizei hat Fotos veröffentlicht, die die beiden Tiere im Illerwald auf Höhe der Auseen zeigen. Im dortigen Wald hat Maier zwei Digitalkameras installiert, die den Waidmännern Anhaltspunkte über die Anwesenheit und über die Bewegung von Wildschweinrotten liefern soll. Dazu hatten sich die Jäger entschlossen, nachdem Wildschweine den Sportplatz in Illerkirchberg umgepflügt hatten. „Die haben komplett durchgedreht“, sagt Maier beim Anblick der Bilder der beiden Hunde, die in ihrem angezüchteten Jagdtrieb offenbar in einen Blutrausch verfallen sind und gezielt Wild gesucht haben.

Reh hatte keine Chance

Dabei stießen sie im Auwald auf die hochträchtige Rehgeiß, die in ihrem Zustand nicht den Hauch einer Chance zur Flucht hatte. Kurz vor dem Setzen eines Kitzes sind Rehe extrem unbeweglich, weiss Jagdaufseher Maier. Mit ihren scharfen Zähnen hätten sie ihrer Beute seitlich den Bauch aufgeschlitzt und die Eingeweide herausgerissen. „Das noch junge Reh und sein Kitz sind elendiglich verendet,“ sagt der Jäger. Dabei geht es ihm nicht nur um den materiellen Schaden, den er auf annähernd 500 Euro schätzt, sondern in erster Linie um das Tierwohl. Mehrfach schon hat er in der Vergangenheit Hundehalter an die Leinenpflicht erinnert und an ihre Verantwortung gegenüber Wildtieren appelliert. Nicht immer hatte er Erfolg damit, sondern bekam von etlichen Hundehaltern den lapidaren Satz zu hören: „Die tun doch nichts“. Dabei gibt es eben viele Rassen, deren Jagdtrieb nur sehr schwer und nach einer strengen Gehorsamsunterweisung zu kontrollieren sei.

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