So zärtlich war Neugrafenwalde
Die Mitglieder des Heimatkreises Schluckenau gedenken in Weißenhorn ihrer leidvollen Geschichte. Die Fuggerstadt will künftig im Museum daran erinnern
Die kleinen weißen Kärtchen mit Ortsnamen zeigen an, welches Dörfchen einmal ihre Heimat gewesen ist. Rosenhain, Zeidler oder Neugrafenwalde steht in schwarzen, schlichten Buchstaben geschrieben. Jedes Wort steht für Erinnerungen, manche zärtlich, manche schmerzhaft, aber auch viele schöne. Und so weiß jeder Besucher gleich, an welchen Tisch er sich setzen muss, wenn er mit ehemaligen Nachbarn, Freunden oder Schulkameraden aus dem Kreis Schluckenau zusammenkommen möchte.
Rund 70 Jahre ist es her, dass die Schluckenauer in den Wirren nach dem Zweiten Weltkrieg aus ihrer Heimat vertrieben wurden. Beim 66. Heimatkreistreffen in der Weißenhorner Stadthalle erinnerten sich rund 50 Zeitzeugen an die Strapazen der Reise vom heutigen Tschechien nach Weißenhorn – und an die Schwierigkeiten bei der Ankunft. Anton Rudolf ist einer von ihnen. Der Betreuer der Heimatstube in Weißenhorn, hat die Vertreibung als junger Bub miterlebt. In Weißenhorn lebt er, seit er im Jahr 1946 von einem Lastwagen dort abgeladen wurde. „Ich habe ein sehr starkes Heimatgefühl für hier, ich habe hier ein Zuhause“, sagte er. Ganz daheim fühle er sich hier allerdings nicht. Ihm gehe es bei den regelmäßigen Treffen des heimatkreises nicht um nostalgischen Austausch oder darum, dem Vergangenen nachzuhängen. „Es geht darum, die historische Wahrheit nicht zu vergessen und die Verbindung mit den Leuten und der Kultur aufrecht zu erhalten“, sagt der stellvertretende Heimatkreisbetreuer.
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