Sternenkinder Ulm: Wie trauernde Eltern zurück ins Leben finden
Plus Die Selbsthilfegruppe Sternenkinder Ulm trifft sich seit 15 Jahren. Warum dieser Jahrestag ein Grund zum Feiern ist und welche Botschaften die Mütter und Väter an die Gesellschaft haben.
Erst kürzlich hat Gabi wieder so einen Moment erlebt, der sie tief verunsicherte: Bei ihrer Tochter steht ein Routine-Eingriff an. Mika, der Bruder, ist nach einer ganz gewöhnlichen Operation gestorben. Sechs Jahre ist das her. „Das macht einen verwundbar, Ängste kommen hoch“, sagt Gabi, die ihren Nachnamen nicht in der Zeitung lesen möchte. Sie gehört zu dem fünfköpfigen Team, das die Selbsthilfegruppe Sternenkinder Ulm leitet. Die Gruppe wird am Samstag, 1. August, feiern: Vor 15 Jahren haben sich drei Mütter in Trauer zum ersten Mal getroffen. Sie werden Heliumballons für ihre Kinder steigen lassen. Wer will, befestigt einen kleinen Brief daran. Ist das Jubiläum ein Anlass zum Feiern? Ja, findet Gabi: „Wir feiern uns, dass wir zurück ins Leben gefunden haben. Wir konnten zu uns selbst zurückfinden und anderen dabei helfen.“
Die Trauer bleibt, auch nach Jahren
Die Trauer geht nicht einfach vorbei. Nicht nach ein paar Wochen, nicht nach sechs Jahren und auch nicht nach 15 Jahren. Diese Botschaft wollen die Sternenkinder-Eltern aussenden. An andere, die ebenfalls Kinder verloren haben. Und an die Gesellschaft, die den trauernden Eltern mehr Zeit geben soll. „Das begleitet einen ein Leben lang“, sagt Gabi. Sabine Jakob, eine andere Sternenkinder-Mutter, kann sich noch gut an eine Frage erinnern, der ihr vor Jahren den Boden unter den Füßen wegzog: „Bist du noch nicht darüber hinweg?“ Ihre Tochter, Emma-Rosa war wenige Monate zuvor tot zur Welt gekommen. „Man soll vier Wochen später wieder funktionieren“, beschreibt Sabine Jakob die Erwartungen vieler. In der Gruppe, die sich immer am dritten Donnerstag eines Monats um 20 Uhr trifft, hat niemand solche Erwartungen. „Die gemeinsame Erfahrung stützt“, sagt Jakob.
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