Tête-à-Tête mit dem „Tatortreiniger“
Die „Junge Ulmer Bühne“ zeigt zwei neue Folgen mit Serienheld Schotty – und ignoriert gekonnt die Grenzen des Formats Live-Hörspiel.
Es haben vielleicht noch nicht alle mitbekommen, aber Schotty ist der sympathischste Held im deutschen Fernsehen. Der „Tatortreiniger“ aus der gleichnamigen NDR-Serie hat ein großes Herz und bleibt selbst in makabren Situationen entspannt und schlagfertig. Meistens jedenfalls. Vielleicht nicht gerade, wenn er beim Blutaufwischen einem Mörder begegnet. Oder wenn er mit dem schwulen Freund eines verstorbenen Magiers in einer Zauberkiste eingeschlossen ist.
Genau diese beiden Situationen erlebt Schotty in den Folgen „Über den Wolken“ und „Angehörige“, die nun als Co-Produktion mit der „Jungen Ulmer Bühne“ (JUB), dem früheren „Theater an der Donau“, im Roxy-Studio zu sehen waren – mit zwei ausverkauften Vorstellungen. Nicht ohne Grund, denn schon die erste Produktion mit dem „Tatortreiniger“ war ein Erfolg beim Publikum. Wohl auch wegen des besonderen Formats: Statt eines Schauspiels gibt es ein Live-Hörspiel. Die Schauspieler schlüpfen als Sprecher in verschiedene Rollen und erzeugen auch die Geräusche selbst. Ein Konzept, das im großen Rahmen längst etabliert ist: So füllt das Ensemble der „Drei ???“-Hörspiele damit Hallen. Die JUB ist zwar nicht ganz so weit, kann sich aber damit rühmen, als erstes Theater überhaupt die Rechte für eine derartige Präsentation mit dem „Tatortreiniger“ zu haben.
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