Theater bei "BoConcept" in Ulm: Stille Nacht zwischen Möbeln
Plus Für „Josef und Maria“ verlässt das Theater Ulm sein Haus und spielt bei „BoConcept“ in der Neuen Mitte. Das Stück von Peter Turrini erzählt die Geschichte zweier einsamer Menschen.
Maria bewältigt Heiligabend nur mit Gin, und Josef hat sich für die ganze Weihnachtsnacht zum Wachdienst im Kaufhaus eintragen lassen: Ein sentimentales Weihnachtsmärchen ist Peter Turrinis 1980 uraufgeführtes Theaterstück „Josef und Maria“ gewiss nicht. Und doch rühren die Geschehnisse einer Weihnachtsnacht, von der Turrini erzählt, die Zuschauer tief. Denn wohl in keiner Nacht tut Einsamkeit so weh wie am Fest der Liebe. Das Theater Ulm geht mit dieser Inszenierung Charlotte van Kerckhovens aus dem Theater heraus in das Ulmer „BoConcept“-Einrichtungshaus an der Neuen Mitte und beweist damit die glückliche Hand, die man aktuell am Haus für ungewöhnliche Aufführungen hat. Das Zusammentreffen der beiden Senioren Josef und Maria, die ihre geringe Rente durch die nächtliche Arbeit aufbessern, wirkt zwischen den schicken Möbeln besonders intensiv.
Die Lampe, die Maria putzt, kostet so viel wie eine Monatsrente
Maria wurde von ihrem einzigen Sohn Willi und dessen Frau für den Heiligabend ausgeladen. Es gibt Karpfen, das weiß sie, und sie hat Geschenke gekauft von ihrer schmalen Rente. Ein Anruf bei Willi – vielleicht bittet er die Mutter doch noch, nach der Arbeit zu kommen? Aber Willi legt auf. Maria wird an Heiligabend allein bleiben. Sie putzt im Möbelhaus, und die Lampe, die sie abwischt, würde Marias monatliche Rente praktisch komplett kosten. Gesellschaft leistet ihr eine Flasche Gin.
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