Theater im Ulmer Münster: "Judas"
Plus Das Ulmer Münster als Bühne: Schauspieler Markus Hottgenroth gelingt in einem Monolog von Lot Vekemans ein sensibles Porträt des biblischen Verräters. Doch die Architektur stiehlt ihm fast die Schau.
„Was siehst du?“ fragt ihn sein Meister Jesus immer wieder. Doch Judas sieht in dem Stein nur einen Stein. Nach Stunden des Steinbetrachtens erzählt der Gefragte irgendetwas von einem Mann und seinem überladenen Esel, von einer Schildkröte, von einem Ei, doch der Stein bleibt für ihn – ein Stein. Jesus, sein Meister, vermag es, hinter die Dinge zu blicken. Judas kann es nicht. Er ist nur ein gewöhnlicher Mensch. Ein Mensch, der einen Fehler gemacht hat, den er nicht mehr gut machen kann.
Mit dem Monolog „Judas“ der holländischen Autorin Lot Vekemans, inszeniert von der neuen Theaterpädagogin Charlotte van Kerckhoven und gespielt von Schauspiel-Neuzugang Markus Hottgenroth, hat das Theater Ulm seinen Premierenmarathon zum Auftakt der neuen Intendanz am Sonntagabend beschlossen. Nicht im Podium oder dem Großen Haus, sondern im Ulmer Münster. Ein Ort, der nicht nur wegen des (zumindest vordergründig) religiösen Themas passt: Schließlich ist das Münster Symbol der Stadt und des Bürgerstolzes. Ein Gebäude, wo der Mensch ganz klein ist angesichts der Großtaten früherer Generationen. Gespielt wird aber nicht im Schiff, sondern in der beengten Turmhalle, gleichzeitig Gedenkstätte für gefallene Soldaten der Weltkriege.
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